Kirchliches Leben in unseren Pfarrgemeinden
Unsere vier Gemeinden, die Pfarrei Rottenberg und die Kuratie Feldkahl, die Pfarrei Sailauf mit ihrer Filiale Eichenberg haben sich ihren unverwechselbaren Charakter bewahrt. Sie pflegen ihre Traditionen aus dem Glauben heraus und gestalten ein lebendiges kirchliches Leben. Zu vielen Ereignissen im Kirchenjahr - ob Gottesdienste, Kirchenfeste, Katechesen oder Wallfahrten sind die Menschen eingeladen, sich auf Gottes Spuren zu begeben, um ihn zu suchen und ihm näher zu kommen.
"Die Kirche ist jung. Sie trägt die Zukunft der Welt in sich und zeigt daher auch jedem einzelnen den Weg in die Zukunft. Die Kirche lebt - wir sehen es, und wir spüren die Freude, die der Auferstandene den Seinen verheißen hat." (Papst Benedikt XVI)
Rottenberg, Pfarrei St. Antonius von Padua
Rund 600 Jahre war Rottenberg als Filiale eng mit der Pfarrei Sailauf verbunden. Im Jahre 1694 ist erstmals eine aus Fachwerk gebaute Kapelle in Rottenberg bezeugt. 1789 erfolgte wegen Baufälligkeit ein Neubau aus Stein mit Dachreiter auf dem Platz der heutigen Raiffeisenbank, der schon 1827 erweitert werden musste. Er diente nach 1906 als Schule, später auch anderen Zwecken und wurde 1968 abgerissen. Daneben gab es zu dieser Zeit auch schon eine Marienkapelle, 1785 am Kirchweg nach Sailauf errichtet.
1810 wurde die Filialkaplanei Rottenberg-Feldkahl errichtet. Von da an mussten die Gläubigen nicht mehr jeden Sonntag zur Messe nach Sailauf laufen, denn die Kapläne aus Sailauf, die sog. „Laufkapläne“ übernahmen die örtliche Seelsorge. Aufgrund zunehmender Einwohnerzahl entschied man sich 1889 für einen Kirchenneubau, der von einem Kirchenbauverein unterstützt wurde. 1904 begannen die Bauarbeiten, 1905 erfolgte die Fertigstellung des Rohbaus. Geweiht wurde die neue, für die damalige Zeit recht stattliche St. Antoniuskirche im Neubarockstil erst am 23. Juni 1909 durch Bischof Ferdinand von Schlör.
1920/21 errichtete die Gemeinde ein eigenes Pfarrhaus.
Am 22. April 1922 wurde Rottenberg zur eigenständigen Pfarrei erhoben. Damit waren Rottenberg und Feldkahl aus dem bisherigen Verband mit Sailauf gelöst.
Aufgrund der Umstrukturierungen der Diözese Würzburg bildet die Pfarrei Rottenberg zusammen mit der Kuratie Feldkahl und der Pfarrei Sailauf/ Eichenberg die Pfarreiengemeinschaft St. Vitus im Vorspessart.
Rottenberg hat 1145 Katholiken (Satnd: Oktober 2019)
Feldkahl, Kuratie St. Johannes von Nepomuk
Adresse der Kirche: Erlenbacher Straße 10
Feldkahl hat 689 Katholiken (Stand: Oktober 2019) und gehört politisch zum Markt Hösbach. Die Kirchengemeinde St. Nepomuk ist eine Kuratie der Pfarrei Rottenberg. Seit 2002 gehört sie zur Pfarreiengemeinschaft "St. Vitus im Vorspessart" (Rottenberg/ Feldkahl, Sailauf/ Eichenberg), die am 8. Februar 2010 von Bischof Friedhelm Hofmann errichtet wurde.
Die Feldkahler Kapelle
Das Innere der Kapelle beherbergt eine lebensgroße Marienfigur, die Lothar Bopp geschnitzt hat. Die Kapelle ist auch Gedenkstätte für die Gefallenen der beiden Weltkriege. Ihre Namen sind auf vier geschnitzten Gedenktafeln und einem dazugehörigen Buch zu lesen.
Die Bauarbeiten begannen im August 1989, und am 1. September weihte der damalige Weihbischof Helmut Bauer die Kapelle ein. Die Mitglieder des Kapellenvereins investierten Hunderte von freiwilligen Arbeitsstunden in das Projekt und sammelten in verschiedenen Aktionen Spenden. Zuschüsse gab es von der Diözese. Heute kümmern sie sich um die Instandhaltung der Kapelle und die Pflege der Anlage. Vorsitzende des Kapellenvereins ist Regina Bopp.
Das Jahr über finden neben der Prozession zu Christi Himmelfahrt auch Kreuzweg- und Maiandachten sowie ein Rosenkranzgebet im Oktober statt.
Sailauf, Pfarrei St. Vitus
Adresse der Kirche: Kirchberg 8
Die St. Vitus-Kirche in Sailauf wurde anstelle der baufällig gewordenen Vorgängerkirche aus dem Jahre 1574/79 errichtet. Pfarrer Anton Köhler nahm 1781 die Vorarbeiten in Angriff und beauftragte Baumeister Adam Vill aus Aschaffenburg mit dem Bau, den dieser zu Martini am 11. November 1789 fertig stellte.
Der Turm wurde im 11. Jahrhundert als Verteidigungsanlage gebaut und blieb bis heute weitgehend unverändert.
An der unteren Dachkante nach Norden hin ist das Bleckmaul zu sehen: eine kleine Steinfratze, wohl zur Abwehr dunkler, dämonischer Mächte, wie sie in ähnlicher Form nach mittelalterlicher Vorstellung häufig an Kirchen- und Profanbauten angebracht wurden.
Geschichte
Das ehrwürdige Gotteshaus auf uraltem Kulturboden des Sailaufer Kirchbergs inmitten des Friedhofes war unseren Vorfahren über die Jahrhunderte hinweg ein Ort der Sammlung und Gottesbegegnung. Nach Berechnungen des ehemaligen Pfarrers Ruf sollen ca. 40 000 Tote hier bestattet sein.
Viele Höhen und Tiefen hat die St. Vituskirche in ihrer wechselvollen Geschichte durchgemacht. Der jetzige Bau von 1789 weist drei Vorgängerbauten auf, der erste aus dem 11. Jahrhundert.
Bis zur Fertigstellung und Einweihung der modernen Auferstehungskirche 1971 war die Vituskirche Pfarrkirche. Danach stand sie leer und wurde als Lagerplatz für verschiedene Dinge benutzt. Mit der Zeit geriet sie in einen kläglichen Zustand. Abrisspläne lagen bereits auf dem Tisch.
Ab 1975 nahm sich ein neu gegründeter Förderkreis des historischen Gebäudes an. In Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege erfolgte eine umfassende Bestandsaufnahme der Bausubstanz und anschließende Außen- als auch Innenrenovierung. So konnte das Gotteshaus im Juni 1989 feierlich wieder eingeweiht werden und als Zweitkirche für Taufen und Trauungen dienen.
Erneut zum Baufall wurde St. Vitus, als erhebliche Schäden am Dach und den Fundamenten zum Vorschein kamen. So erfolgte von 2006 bis 2008 eine weitere Renovierung.
Während dieser Zeit wurde klar, dass auch die Auferstehungskirche erhebliche Mängel an Dach, Beton, Heizung u.a. aufwies, deren Behebung mit Kosten in Millionenhöhe verbunden gewesen wäre. Damit war eine Entscheidung notwendig. Zwei Kirchen konnte die Sailaufer Gemeinde nicht renovieren und unterhalten. Hohe Zuschüsse der Diözese flossen in den spätbarocken Kirchenbau von St. Vitus.
Die Auferstehungskirche wurde im Dezember 2008 geschlossen und im Juli 2009 abgebrochen. Darüber gab es im Dorf Widerstände und Diskussionen. Fakt war, dass die für 650 Besucher ausgelegte moderne Kirche in den letzten Jahren an Sonntagen nur zum geringen Teil besetzt war. Wie andernorts auch, schwanden die Kirchenbesucherzahlen kontinuierlich.
Die erste Messe in der historischen St. Vitus- Kirche mit 200 Sitzplätzen feierten die Gläubigen am Allerseelentag 2008. Seitdem ist sie wieder reguläre Pfarrkirche.
Sailauf hat 1800 Katholiken (Stand: Oktober 2019)
Eichenberg, Filiale St. Wendelinus
Adresse der Kirche: Wendelinusstraße 14
St. Wendelinus in Eichenberg ist die Filialgemeinde der Pfarrei Sailauf mit 565 Katholiken (Stand:Oktober 2019). Viele engagierte Menschen, denen das kirchliche Leben in Eichenberg wichtig ist, achten auf einen guten Zusammenhalt und gestalten ein abwechslungsreiches Kirchenjahr mit seinen besonderen Höhepunkten mit.
Flyer_St._Wendelinuskirche_Eichenberg.pdf
Die Eichenberger Wallfahrtskapelle
Als frühestes Zeugnis der Frömmigkeit in Eichenberg wird eine geschnitzte Muttergottesstatue in der Höhlung eines uralten Baumes außerhalb des Dorfes angesehen. 1650 wurde am alten Fuhrweg in der Nähe des heutigen Friedhofes eine Kapelle erbaut. Im Jahr 1893 entstand unter Pfarrer Bonaventura Ruf die Kapelle in ihrer heutigen Gestalt. Jährlich treffen sich die Christen der Pfarreiengemeinschaft zum Kapellenfest am Fest Mariä Heimsuchung.
Flyer_Wallfahrtskapelle_Eichenberg.pdf
Marienkapellchen
Geht man von Sailauf über die Waldabteilung „Busch“ nach Eichenberg, kommt man wenige Meter vor Eichenberg an dem neuen Marienkapellchen der Familie Hartmann vorbei.
Den Anstoß für die Errichtung des Kapellchens gab ein großer Findling aus Glimmergestein, den Albert Hartmann am nahe gelegenen Waldrand auf seinem Acker aufgefunden hatte. Zunächst war nur beabsichtigt, auf dem Stein eine Madonna zu befestigen und auf dem Anwesen aufzustellen.
Weil der Findling als sehr witterungsanfällig erschien, kam von Sohn Mathias der Vorschlag, für den Stein mit einer Madonna, auf seinem Grundstück, Vordere Röde 2, ein kleines Kapellchen zu bauen. Stein und Marienfigur sollten so vor Witterungseinflüssen geschützt werden. Als Standort wurde der Platz unmittelbar am Eingang des Anwesens unter einer Linde gewählt. Direkt am Anwesen geht auch ein markierter, sehr bekannter Wanderweg vorbei.
Unser Logo
Logo als visuelle Klammer für unsere Gemeinden
Nach der Errichtung unserer Pfarreiengemeinschaft mit den vier Gemeinden Rottenberg, Feldkahl, Sailauf und Eichenberg im Jahr 2010 war es dem Seelsorgeteam und den Verantwortlichen in den Gremien wichtig, ein Logo zu erhalten, das die Pfarreiengemeinschaft in der Öffentlichkeit nach außen symbolisiert. Firmen und Organisationen geben sich heutzutage ein Logo, um ein einheitliches Erscheinungsbild zu erhalten. Diesem Trend verschließt sich auch die Kirche nicht.
Nach mehreren eigenen Versuchen, die sich als wenig praktikabel bei der grafischen Umsetzung erwiesen, entschlossen sich die Mitglieder des gemeinsamen Ausschusses dazu, einen Profi zu beauftragen. Grafiker Hans Obermaier, der in Sailauf wohnt, erklärte sich bereit, auch für die Pfarreiengemeinschaft kreativ zu werden – und das sogar ehrenamtlich!
Im Frühjahr 2013 machte er sich an die Arbeit und legte einige Entwürfe vor. Dabei folgte er den Kriterien, die ein Logo erfüllen sollte: klar, verständlich und kommunikativ sein, dabei dem Betrachter auch Spielraum für eigene Interpretationen lassen und die Phantasie anregen.
Das ist ihm mit dem Logo, für das sich der gemeinsame Ausschuss entschied, sehr gut gelungen. Befragt nach seinen Ideen dazu, nennt Hans Obermaier das Kreuz als eindeutig christliches Symbol, das sich leuchtend weiß aus gelben Farbflächen hervorhebt. Das Gelb als traditionelle Kirchenfarbe, aber auch als Symbol für Licht und Sonne wird umrandet von einem dunkelblauen Rahmen, der sowohl für den blauen Planeten Erde, als auch die Transzendenz des Himmels stehen kann. Dabei legte der Grafiker Wert darauf, dem Logo durch die geschwungene Form Dynamik und Dreidimensionalität zu verleihen:
Bei eingehender Betrachtung könnte man an geöffnete Fenster denken, die die Kirche zur Welt hin aufmacht, die frischen Wind hinein lassen. Oder an ein Segel, das die Kirche antreibt, in Bewegung zu bleiben. Wie auch immer: Das Logo möchte sich einprägen und ein positives Bild unserer Pfarreiengemeinschaft vermitteln, in der sich Christen bemühen, miteinander ihre Aufgaben anzugehen. Es wird künftig auf Informationsschriften, Plakaten und dem Briefkopf der Pfarreiengemeinschaft St. Vitus im Vorspessart zu sehen sein – und natürlich auf der Homepage!
Susanne Mahlmeister (veröffentlicht im Mai 2013)