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Hochfest der Geburt des hl. Johannes des Täufers – Neben Jesus und Maria ist der heilige Johannes der Täufer der einzige, dessen Geburtstag die Kirche feiert. Ihn beging die Sailaufer Kirchengemeinde in einem festlichen Hochamt am 24. Juni 2012 in St. Vitus.

Die wunderbaren Geschehnisse bei der Geburt Johannes des Täufers hätten die Menschen dazu geführt zu fragen, was wohl aus diesem Kind werden wird. An ihn knüpften sich die Hoffnungen und Erwartungen Israels, erklärte Vikar Tomy Cherukara in seiner Predigt. Weiter führte er aus:

„Johannes der Täufer begegnet uns vor allem im Advent als Rufer in der Wüste. Er ist der Vorläufer des Herrn, der uns in der Vorbereitungszeit auf Weihnachten an Buße und Umkehr erinnert. Seine Größe zeigt uns die Kirche dadurch, dass gerade heute er den Sonntag verdrängt.

vergrößernTaufe am Jordan - Taufsteindeckel in der Pfarrkirche St. Ägidius Kleinbardorf Susanne Mahlmeister

Außer bei der Gottesmutter Maria ist Johannes der einzige Heilige, dessen Geburt wir feiern. Sonst wird immer am Todestag des Heiligen gefeiert, weil dies der Geburtstag für den Himmel ist. Es ist der Eintritt in das ewige Leben bei Gott. Die doppelte Feier an zwei Tagen, das zweifache Gedenken des Heiligen, seiner Geburt und seines Todes durch Enthauptung zeigt seine hohe Stellung unter allen Heiligen. Die Kirche betont damit seine Wichtigkeit und Bedeutung im Heilsplan Gottes.

»Was wird wohl aus diesem Kind einmal werden?«, fragte man sich. Die Geschehnisse bei seiner Geburt zeigten deutlich, dass die Hand des Herrn mit ihm war. Zacharias sprach zu seinem Kind: »Du wirst Prophet des Höchsten heißen, denn du wirst dem Herrn vorangehen und ihm den Weg bereiten.« Der Engel des Herrn teilte ihm diese prophetischen Worte mit. Das also wird aus diesem Kind werden: ein Wegbereiter des Herrn!

Wir, die wir heute das Geburtsfest des Johannes feiern dürfen, wissen, was aus diesem Kind geworden ist. Wir wissen, wie sich die Worte des Zacharias erfüllt haben. Er wurde wirklich der Wegbereiter des Herrn. Jesus nennt ihn den Größten unter allen Menschen, weil er zugleich der Demütigste war. Er hat demütig seine Jünger zu Jesus geschickt mit den Worten: »Seht das Lamm Gottes.« Neidlos überlässt er die Menschen, die er bisher geformt hat, dem anderen. Er hat sie nicht für sich, sondern für den Kommenden gewinnen wollen. Dieser Kommende ist der Mittelpunkt seines Lebens. Auf ihn allein kommt es an. Jesu erste Apostel kommen also aus dem Jüngerkreis des Johannes.

Werden wir offen für die Botschaft des Johannes, die heute noch genauso aktuell ist wie damals. Er zeigt auf Jesus. »Seht, das ist das Lamm Gottes, das hinweg nimmt die Sünden der Welt.« Daher muss Christus wachsen, Johannes aber abnehmen.

Letztendlich sollen auch wir durch unser Leben immer auf Christus hinweisen. Für uns kann nur das Gleiche gelten wie bei Johannes: dass Christus im Mittelpunkt steht, nicht wir selber. Das wollen wir immer bekennen. Christus ist das Lamm Gottes, das uns von den Sünden erlöst hat.“

vergrößernTaufe am Jordan - Taufsteindeckel in der Pfarrkirche St. Joh. d. Täufer Sonderhofen Martin Mahlmeister

Den Gottesdienst gestalteten Organist Martin Mahlmeister und Kantorin Ursula Silber in besonderer Weise: Zum Antwortgesang hatten sie Verse aus dem Psalm 139 „Der Mensch vor dem allwissenden Gott“  (GL 755) ausgesucht. Die Gemeinde antwortete mit dem Kehrvers „Die Freude an Gott, Halleluja, ist unsere Kraft. Halleluja.“ (GL 627/2).  Als Ruf  zum Halleluja vor dem Evangelium sang die Kantorin passend zum heiligen Johannes dem Täufer: „Du wirst Prophet des Höchsten heißen; denn du wirst dem Herrn vorausgehn und ihm den Weg bereiten.“ Nach Lk 1,76.

Besonders erfreulich war die große Zahl von 18 Messdienerinnen und Messdienern, die ihren Dienst am Altar taten. In der Vituskirche findet sich kein Bild des Heiligen, jedoch können wir ihn  in zahlreichen Barockkirchen Frankens entdecken, z. B. als Bekrönung auf Deckeln von Taufsteinen. Zwei Beispiele sind diesem Bericht beigefügt.

„Johannes auserkoren, du starker Gottesmann, der Welt zum Trost geboren, nimm unser Loblied an! Heiliger Johannes, heiliger Johannes! Jung und alt, groß und klein stimm in unser Loblied ein!“ (GL 906)

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