Der Einladung des Vorbereitungsteams folgten über 20 Frauen, Männer und Kinder, welche die ansprechenden Texte und die tollen Lieder begeistert mitbeteten und -sangen. Im Mittelpunkt des Wortgottesdienstes stand Jesu' Gleichnis von dem Mann, auf dessen Einladung hin sich die zunächst gebetenen, honorigen Gäste allesamt entschuldigen ließen. So wies er seinen Diener an, Menschen von der Straße zu holen. Diese „Existenzen am Rande der Gesellschaft" konnten es zunächst kaum fassen, doch folgten sie der Einladung des Gastgebers und nahmen Platz am gedeckten Tisch. So wurde das Mahl zu einer Begegnung auf Augenhöhe. Hier drängten sich Parallelen zur heutigen Zeit auf: Sind wir nicht alle eingeladen, am Tisch des Herrn Platz zu nehmen? Und sollten nicht auch wir nicht die Unterschiede, sondern die Gemeinsamkeiten betonen und einladend auf unsere Mitmenschen zugehen, wie es im Motto des Abends hieß: „Kommt, alles ist bereit!"?
Ein wunderbarer Gedanke sei es, dass Frauen auf der ganzen Welt zeitgleich dieses Anliegen hätten, so Wiltrud Hagitte bei der Einführung in den Gottesdienst. Sie war es auch, die nach Ende des spirituellen Teils mittels eines Bildervortrags Land und Leute vorstellte und auf Historie, Natur und Kultur einging. Auf den Fotos war zu sehen, wie wunderschön dieses Land auf dem Balkan ist. Freilich dürfe man sich von der Vielfalt und Schönheit der Naturkulisse (u.a. ein Kletterparadies in den Karawanken, ein Stück Meer zum Baden an der Adria und wegen der wilden Flüsse ein El Dorado für Wildwassersportler) nicht täuschen lassen: die Probleme im Land seien vielfältig, von der Diskriminierung Nicht-slowenischer Staatsbürger, vor allem der Ethnie der Roma über Alkoholmissbrauch bis hin zu Gewalt gegenüber Frauen und Kindern, was immer noch ein Tabuthema sei. Doch haben die slowenischen Frauen begonnen, ihre Sache in die Hand zu nehmen und -auch mit Unterstützung des Weltgebetstagskomitees- Projekte zu Gunsten Benachteiligter zu starten. Es gibt also Hoffnung...
Und wie jedes Jahr wurde die Hoffnung der Anwesenden, dass das landestypische Essen leckere Überraschungen bieten würde, mehr als erfüllt: Sloweniens Küche bietet kräftige Eintöpfe, herzhafte Beilagen (bevorzugtes Getreide ist Buchweizen) und köstliche Nachtische mit den Zutaten Honig, Walnüssen und Mohn. Das Vorbereitungsteam hatte sich einige Rezepte herausgesucht und eine Tafel gedeckt, an der alle satt wurden. Das Spendenaufkommen von 210 € zeugte davon, wie sehr die Gäste den Abend zu schätzen wussten.
Besonderer Dank gilt den Musikern und Sängern, ohne deren Unterstützung die jedes Mal aufs Neue einzustudierenden Lieder mit Melodien des Gastlandes kaum „an die Frau" zu bringen wären. In diesem Jahr hatten sich zwei Mädchen aus der Firmgruppe in Rottenberg an der kulinarischen Gestaltung beteiligt und mit rosa Zuckerguss wunderschön verzierte Lebkuchenherzen gebacken, welche die Gäste am Ende des Abends mitnehmen durften.
Man darf gespannt sein auf das kommende Jahr, wenn am 1. Freitag im März (6.3.2020) wieder zum Weltgebetstag der Frauen eingeladen wird. Gastland ist dann Simbabwe. Dann wird der Tisch nicht mehr in den slowenischen Farben rot-weiß-blau, sondern in gelb-grün-rot-schwarz geschmückt sein, als landesfarbentypisches Symbol Simbabwes für das so unterschiedliche Leben der Frauen dieser Welt, die sich eins wissen in Christus.
WGT Vorbereitungsteam Rottenberg
Nachrichten
Weltgebetstag der Frauen am 2. März 2019, Gastland Slowenien
„Kommt, es ist alles bereit!" Unter diesem Motto stand der diesjährige Weltgebetstag der Frauen, der in Rottenberg im Alten Rathaus stattfand.