In diesem Jahr hatten Frauen aus den Philippinen den Gottesdienst zusammengestellt. Er stand unter dem Motto: Was ist denn fair?
In der Mitte des Raumes war auf dem Bodenbild symbolhaft das Inselreich der Philippinen dargestellt. Einheimische Frauen hatten in ausdrucksstarken Texten ihre Lebenssituation geschildert, so dass den Besuchern bewusst wurde, wie wichtig auf den Philippinen der Ruf nach Gerechtigkeit ist. Auch im Matthäusevangelium ging es um die Frage nach Fairness und Gerechtigkeit. Handelt der Weinbergbesitzer im Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg gerecht? Es ist für uns Menschen nicht leicht zu verstehen, doch Gott rechnet nicht nach menschlichen Vorstellungen und individuellen Leistungen. Seine Barmherzigkeit und Großzügigkeit gilt für alle Menschen. Er gibt ihnen, was sie zum Leben brauchen, er gibt es in Fülle. So sollten auch wir dafür sorgen, dass jeder Mensch das bekommt, was er zum Leben braucht. Jeder sollte unter fairen Bedingungen arbeiten können, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Die Gottesdienstlieder griffen diese Themen auf wie zum Beispiel mit dem Text: Gerechtigkeit fließe wie Wasser.Die Lieder wurden von Manfred Schäfer schwungvoll auf der Gitarre begleitet, von Sopranistin Susanne Bergmann stimmlich geführt und von Maria und Anna Fleckenstein auf der Flöte unterstützt. Am Ende des Gottesdienstes wurden Tütchen mit Reis, dem Hauptnahrungsmittel auf den Philippinen, verteilt. Die Gottesdienstbesucher könnten die Körner unter ihr nächstes Reisgericht mischen und somit ihre Solidarität mit den philippinischen Frauen zum Ausdruck bringen.
Der anschließende Diavortrag informierte zusätzlich über die Lage auf den Philippinen. Das Land, das wie ein Paradies ausschaut, ist in Wirklichkeit weit davon entfernt. Naturkatastrophen bedrohen die Inseln, vor allem die Landbevölkerung, die ohnehin kaum das Nötigste zum Leben hat. Ganz besonders aber leiden die Menschen unter der extrem ungerechten Besitzverteilung, den schwierigen Arbeitsbedingungen, der hohen Arbeitslosigkeit, der schlechten sozialen Absicherung, der Perspektivlosigkeit in den Slums und der wachsenden Kriminalität. Viele Menschen sind gezwungen, im Ausland Arbeit zu suchen, um ihre Großfamilie zu ernähren. Die gegenwärtige politische Führung gibt wenig Hoffnung auf eine Verbesserung der Lebensqualität. So ist die Hilfe des WGT ganz wichtig, um Frauen in ihrem Aufgabenbereich zu unterstützen. Im Rottenberger Spendenkörbchen kam ein Betrag von 260 € zusammen.
Im geselligen Zusammensein konnte man köstliche Speisen aus dem WGT-Land genießen, Kochanregungen holen, Gespräche führen und sich in der Gemeinschaft wohl fühlen. Das WGT-Team bedankt sich bei allen Gästen fürs Kommen, für die Mitfeier des Gottesdienstes, für das Interesse, für das gesellige Zusammensein und für Ihre Spende.
Wiltrud Hagitte