Trotz des etwas ungünstigen Termins, dem „Faschingsfreitag“, strömten die Besucherinnen ins den schön dekorierten Saal des Sailaufer Jugendzentrums. Die Liturgie des Wortgottesdienstes war von Christinnen aus Chile vorbereitet worden. Darin beschreiben sie die überwältigende landschaftliche Schönheit ihrer Heimat mit fruchtbaren Böden und reichen Wäldern, berichten aber auch von der ungleichen Verteilung der Güter und der wachsenden materiellen Gier.
Die Frage Jesu im Markusevangelium von der Speisung der Fünftausend: „Wie viele Brote habt ihr?“, die er den Jüngern stellt, richtet sich heute auch an uns. Alle Menschen dieser Erde sollen menschenwürdig und gut miteinander leben können. Die Frauen aus Chile kommen zu dem Schluss: Wenn die Menschen gemeinsam entdecken, dass es nur einen einzigen Tisch gibt, an dem niemand aufgrund von Rasse, Kultur, Hautfarbe, Krankheit, Alter, Geschlecht, Glauben oder Wissen diskriminiert wird, dann wird an diesem Tisch niemand hungern.
Unser bewährtes Vorbereitungsteam hatte mit Gemeindereferentin Maria Fries den Abend geplant und gestaltet. Informiert beten – betend handeln ließ sich umsetzen in einer Diashow, in der landeskundliche Informationen anschaulich verpackt waren, als auch in der Gottesdienstordnung mit ansprechenden Texten und wunderbaren Liedern. Das Evangelium vom Brotwunder führten einige Frauen mit verteilten Rollen eindringlich vor Augen, indem sie im Anschluss daran die Frage an jede stellten: Was kannst Du teilen? Hierbei ging es nicht nur um materielle Güter, sondern auch um die Gaben jeder einzelnen, die sie zum Wohle anderer Menschen einsetzen soll.
Mit viel Hingabe hatte das Team wieder landestypische Speisen nach Originalrezepten zubereitet und appetitlich am Buffet hergerichtet: Diverse Eintöpfe und Salate, Empanadas, Kuchen und Brote, sowie Nachspeisen und Früchte erfreuten sich regen Zuspruchs. Die Besucherinnen honorierten den Einsatz mit vielen positiven Rückmeldungen und der großzügigen Spende von 365 Euro. Das Weltgebetstagskomitée unterstützt damit Frauenprojekte in Chile und der ganzen Welt, die es Frauen ermöglicht, wirtschaftlich unabhängiger zu werden, um für ihre Familien besser sorgen zu können.
Allen Frauen, die so engagiert mitgefeiert haben gilt unser herzlicher Dank. Der Abend war ein schöner Erfolg – ein echtes „Highlight“ im Kirchenjahr!
Susanne Mahlmeister