PG Vorspessart
Zweiter Sonntag der Osterzeit - Sonntag der Göttlichen Barmherzigkeit – Am Samstag, dem 2. April 2016 feierten Feldkahler Gläubige in der St. Johannes von Nepomukkirche eine Vorabendmesse zum Barmherzigkeitssonntag. Bei der musikalischen Gestaltung wirkten die drei Musiker des „Trio Allegro“ aus der Ukraine mit.

Im Evangelium nach Johannes (Joh 20,19-31), das am zweiten Ostersonntag verkündet wird, heißt es: „Am Abend des ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden die Türen verschlossen hatten, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, dass sie den Herrn sahen. Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert. (…)

In seiner Predigt verwies Pfarrer Uwe Schüller auf das Heilige Jahr der Barmherzigkeit und stellte heraus, dass Jesus den Auftrag zur Sündenvergebung als erstes an seine Jünger erteilte, gewissermaßen als „Frucht von Kreuzestod und Auferstehung“.

 vergrößernMessfeier am Barmherzigkeitssonntag, 2.04.2016 in St. Joh. v. Nepomuk Feldkahl mit Pfr. Uwe Schüller
 Susanne Mahlmeister

Die Sorgen von uns Menschen heute richteten sich eher auf die Zukunft, gutes Auskommen und Absicherung im Alter; Schuld und Sünde seien kaum noch ein Thema. Jeder wolle „irgendwie allein damit fertig werden.“ Dazu komme, dass man die Ursachen für Versagen meist bei anderen, weniger bei sich selbst suche. Die Frage nach persönlichem Versagen und Schuld werde leicht verdrängt, verharmlost oder umgedeutet. Menschen täten sich schwer, sich der eigenen Schuld zu stellen -  zum Selbstschutz, und aus Angst vor der psychischen Pein. „Die Konfrontation mit dem eigenen Versagen macht befangen, mutlos und auch erpressbar“, zitierte er aus einer Rede des Bundespräsidenten Joachim Gauck.

Klar sei, so Pfarrer Schüller, dass wir Menschen allein mit unserer Schuld nicht zurechtkommen. Im Sakrament der Beichte, biete Gott Vergebung und Versöhnung an. Er zeige Wege aus der eigenen Schuld. Im Heiligen Jahr der Barmherzigkeit, das Papst Franziskus ausgerufen hat, rücke das Geschenk der Barmherzigkeit Gottes wieder ins Blickfeld. „Die erste Gabe des auferstandenen Herrn ist das Sakrament der Versöhnung. Der Ort dafür ist die Beichte. Sie ermöglicht uns, ehrlich gegenüber uns selbst Stellung zu beziehen. Es zeugt von innerer Stärke, sich seinen eigenen Schattenseiten zu stellen. Wir dürfen unser Versagen Gott übergeben, damit er uns durch seine Worte heilt und aufrichtet.“

 vergrößernBild des Barmherzigen Jesus zum Heiligen Jahr 2016 in St. Joh. v. Nepomuk Feldkahl Susanne Mahlmeister

In der liebevoll österlich gestalteten St. Johannes von Nepomukkirche weist ein Bild des „Barmherzigen Jesus“ an der linken Seitenwand auf das Heilige Jahr der Barmherzigkeit hin. Es ist mit einer Kerze und Blumen geschmückt. Der erste Sonntag nach Ostern wurde vom damaligen Papst Johannes Paul II. zum Barmherzigkeitssonntag bestimmt. Oft kommt sein Anliegen wegen des „Weißen Sonntags“ gar nicht zur Sprache. An diesem Abend schon.

Für die musikalische Gestaltung sorgte Organistin Susanne Kuhn, die eingängige Osterlieder aus dem Gotteslob begleitete. Die drei Musiker Wladimir Koval, Alexander Tishin und Maxim Bilash spielten zum Einzug, Zwischengesang, Gabenbereitung und Auszug mit Oboe, Fagott und Flöte Stücke von Bach, Mozart und Vivaldi. Einmal mehr verzauberten sie ihre Zuhörerinnen und Zuhörer und erfreuten sie mit zwei Zugaben. Aufgrund der instabilen Lage in ihrem Heimatland Ukraine, sind sie materiell nicht abgesichert und auf ein Zubrot durch Auftritte in Deutschland angewiesen.

Hintergrund: Trio Allegro

Wladimir Koval (Oboe), geb 1966 in Nikolaew, Südrussland. 1990 erhielt er den ersten Preis beim nationalen Wettbewerb in Rivne (Ukraine), 1991 den zweiten Preis beim internationalen Wettbewerb in Tambov, Russland. Mit dem Nationalorchester der Ukraine war er in Australien, England und Frankreich unterwegs. Er ist Solo-Oboist im Nationaltheater für Oper und Ballett in Kiew.

                                                    
Alexander Tishin (Fagott), geb. 1974 in Dnepopetrowsk. 1996 erhielt er den ersten Preis beim nationalen Wettbewerb in Donezk (Ukraine). Er spielte als Solo-Fagottist im nationalen Operettenhaus in Kiew. Seit 1996 ist er in gleicher Position im Philharmonischen Orchester in Dnepopetrowsk tätig.


Maxim Bilash (Flöte), geb. 1974 in Sotschi am Schwarzen Meer. 1990 erhielt er den zweiten Preis beim nationalen Wettbewerb in Rivne (Ukraine), 1994 den dritten Preis beim internationalen Wettbewerb in Minsk, Weißrussland. Konzertreisen führten ihn nach Nord- und Südamerika, Spanien und Südkorea. Er ist als Solo-Flötist im Opernhaus in Kiew tätig.

Kontakt: Irmgard Mittler, Aschaffenburg Tel. 06021/ 93 05 24

 

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