PG Vorspessart
Geht man von Sailauf über die Waldabteilung „Busch“ nach Eichenberg, kommt man wenige Meter vor Eichenberg an dem neuen Marienkapellchen der Familie Hartmann vorbei.

Den Anstoß für die Errichtung des Kapellchens gab ein großer Findling aus Glimmergestein, den Albert Hartmann am nahe gelegenen Waldrand auf seinem Acker aufgefunden hatte. Zunächst war nur beabsichtigt, auf dem Stein eine Madonna zu befestigen und auf dem Anwesen aufzustellen.

Weil der Findling als sehr witterungsanfällig erschien, kam von Sohn Mathias der Vorschlag, für den Stein mit einer Madonna, auf seinem Grundstück, Vordere Röde 2, ein kleines  Kapellchen zu bauen. Stein und Marienfigur sollten so vor Witterungseinflüssen geschützt werden. Als Standort wurde der Platz unmittelbar am Eingang des Anwesens unter einer Linde gewählt. Direkt am Anwesen geht auch ein markierter, sehr bekannter Wanderweg vorbei. 

Den Umfang und die Gestaltung des Kapellchens hat Mathias Hartmann in Abstimmung mit seiner Familie und in Zusammenarbeit mit seinem Cousin Raimund Junker, gelernter Steinmetz und gebürtiger Sailaufer, festgelegt und ausgeführt.  Das Gebälk wiederum erstellte Alexander Schmitt aus  Eichenberg. Die Schmiedearbeiten führte Johann Knopp aus. Die Fenster wurden in der Werkstatt der Firma Stenger, Glasmalerei und Kunstverglasung in Aschaffenburg angefertigt.  Die Beton- und Maurerarbeiten erfolgten in Eigenregie.                                                 

 vergrößernMarien Kapellchen am Anwesen Hartmann, erbaut 2014. Die Marienfigur des Steinbildhauers Daniel Polovitzer steht auf einem Findling. Fred Maier

Die Madonna aus rotem Sandstein ist ein Werk des jungen Sailaufer Steinbildhauers Daniel Polovitzer, einem nahen Verwandten der Familie Hartmann. Die außerordentlich filigrane Ausführung lässt auf einen hohen künstlerischen Wert schließen. Von Daniel Polovitzer stammt auch das neue Kriegerehrenmal für die vermissten und gefallenen Sailaufer Soldaten des 2. Weltkrieges.

Das optisch sehr anspruchsvolle Kapellchen ist an jedem Sonntag geöffnet und kann dann auch betreten werden. Besuchern bietet sich die Möglichkeit eine Kerze anzuzünden oder sich mit einer Widmung in das ausgelegte Gästebuch einzutragen. Die Einweihung durch Pfarrer Uwe Schüller erfolgte bereits zum Fest Mariä Himmelfahrt am 15. August 2014.

Auf ihrer jährlichen Wallfahrt zur Eichenberger Gnadenkapelle Mariä Heimsuchung kommen die Obersailaufer Wallfahrer künftig auf ihrem Weg auch am Marienkapellchen der Familie Hartmann vorbei.

Eine kleine Bank lädt zum Verweilen ein. Die Familie Hartmann freut sich sehr, dass viele Wanderer bereits die Gelegenheit nutzen, um für ein paar Minuten an der Kapelle innezuhalten.

Gerade für die heutige Zeit wurde hier ein sichtbares Zeichen für gelebte Frömmigkeit gesetzt.

Fred Maier

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