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Sie sind in unserer Pfarreiengemeinschaft keine Unbekannten. Zum wiederholten Male bereicherten sie in den vergangenen Jahren diverse Gottesdienste. Betreut und begleitet wurden sie wieder von Frau Irmgard Mittler, einer pensionierten Lehrerin aus Aschaffenburg. Sie beherbergt die Musiker seit Mitte Juli und freute sich über die freundliche Aufnahme der Musiker. Kommende Woche werden sie in ihre Heimat zurückkehren.
Ihre materielle Situation ist schwierig, da sie in ihren Orchestern trotz höchster Qualifikation nur wenig verdienen. So sind sie dankbar für die Möglichkeit, hier in Deutschland auftreten zu können. Da sie keine Konzertsäle anmieten können, spielen sie in Kirchen und sind dankbar für großzügige Spenden ihrer Zuhörer. Alexander Tishin spart derzeit auf ein neues Fagott. Sein altes ist kaputt, momentan benutzt er ein Schulinstrument. Sein Orchester kann ihm keines kaufen, schlimmstenfalls muss er seinen Beruf aufgeben.
Alle drei Musiker sind bedrückt, da sie zuhause ihre Familien unterstützen müssen und es noch passieren kann, dass sie zum Militär eingezogen werden. Der Konflikt mit Russland ist noch keineswegs ausgestanden.
In der Messfeier spielten sie Stücke von Clarke, Mozart, Bach und Vivaldi. Pfarrer Uwe Schüller hieß Wladimir Koval, Alexander Tishin und Maxim Bilash herzlich willkommen und bedankte sich für ihren Einsatz. Er wünschte ihnen alles Gute und Gottes Segen. Die Kirchenbesucher dankten den Musikern mit Spenden und einem lang anhaltenden herzlichen Applaus.
Zugaben: 3. Satz aus Vivaldis Oboenkonzert in C Dur und die Arie "Königin der Nacht" aus Mozarts Zauberflöte.
Hintergrund: Trio Allegro
Wladimir Koval (Oboe), geb 1966 in Nikolaew, Südrussland. 1990 erhielt er den ersten Preis beim nationalen Wettbewerb in Rivne (Ukraine), 1991 den zweiten Preis beim internationalen Wettbewerb in Tambov, Russland. Mit dem Nationalorchester der Ukraine war er in Australien, England und Frankreich unterwegs. Er ist Solo-Oboist im Nationaltheater für Oper und Ballett in Kiew.
Alexander Tishin (Fagott), geb. 1974 in Dnjpropetrovsk. 1996 erhielt er den ersten Preis beim nationalen Wettbewerb in Donezk (Ukraine). Er spielte als Solo-Fagottist im nationalen Operettenhaus in Kiew. Seit 1996 ist er in gleicher Position im Philharmonischen Orchester in Dnjpropetrovsk tätig.
Maxim Bilash (Flöte), geb. 1974 in Sotschi am Schwarzen Meer. 1990 erhielt er den zweiten Preis beim nationalen Wettbewerb in Rivne (Ukraine), 1994 den dritten Preis beim internationalen Wettbewerb in Minsk, Weißrussland. Konzertreisen führten ihn nach Nord- und Südamerika, Spanien und Südkorea. Er ist als Solo-Flötist im Opernhaus in Kiew tätig.
Kontakt: Frau Irmgard Mittler, Tel.: 06021 93 05 24
