Ein sehr abwechslungsreiches Programm hat das Vorbereitungsteam für den Ministrantenausflug auch in diesem Jahr wieder zusammengestellt. Erstes Ziel ist das Benediktinerinnenkloster Eibingen im Rheingau unweit von Rüdesheim, das die heilige Hildegard von Bingen im Jahr 1165 gründete. In der Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Hildegard und St. Johannes der Täufer feiern die Minis zusammen mit Pfarrer Schüller und Vikar Tomy einen schönen Gottesdienst mit frohen Liedern.
vergrößernMinistrantenausflug der Pfarreiengemeinschaft am 1. 08. 2013 nach Rüdesheim und Wiesbaden: St. Hildegard-Kloster Eibingen: Schwester Hiltrud erzählt aus dem Leben der heiligen Hildegard von Bingen. Susanne MahlmeisterEindrucksvoll im Chorraum steht an erhöhter Stelle der glänzende Reliquienschrein der Heiligen und Kirchenlehrerin des Mittelalters. Zu ihrem Leben und Wirken gibt Benediktinerschwester Hiltrud in einem kenntnisreichen Vortrag viele Einblicke: Sie spricht vom „Geheimnis der heiligen Hildegard“, die in Blumen, Kräutern und der ganzen Schöpfung Gott spürte. Gott habe in ihr Leben eingegriffen und ihr visionäre und prophetische Fähigkeiten geschenkt. Erfüllt von Gottes Liebe und aus seinem „leuchtenden Geist“ heraus, habe sie den Menschen den Glauben an Jesus Christus verkündet und theologische Schriften verfasst.
vergrößernSt. Hildegard-Kloster Eibingen: Schwester Hiltrud beantwortet Fragen der Kinder und Jugendlichen. Susanne MahlmeisterHildegard kannte die Heilkräfte der Natur und entwickelte eine ganzheitliche Medizin. Darauf weisen einige Kirchenfenster hin, auf denen verschiedene Kräuterpflanzen zu sehen sind. Die Schwestern im Konvent lebten und leben bis heute aus dem Geist Hildegards heraus. Sie gliedern ihren Tag mit Zeiten des Betens, Psalmengesangs, Lesens und Arbeitens getreu der benediktinischen Regel, dass die tiefste Würde des Menschen darin besteht, Gott zu loben und zu preisen. „Gott spricht zu jeder und jedem von uns“, ist Sr. Hiltrud überzeugt. Sie selbst lebt seit 40 Jahren im Kloster, verrät sie ihren Zuhörern und ermuntert sie zugleich, sich auf Gott ganz einzulassen. Dabei versprüht die energische kleine Frau eine mitreißende Begeisterung: „Gott sehnt sich nach euch! Er umhüllt uns Menschen wie Luft. Deshalb sollen wir im Gebet mit Gott sprechen, um in eine geistige Verbindung mit ihm einzutreten. Das gibt uns Mut für unser Leben.“
vergrößernMinistrantenausflug der Pfarreiengemeinschaft am 1. 08. 2013 nach Rüdesheim und Wiesbaden: St. Hildegard-Kloster Eibingen Susanne MahlmeisterDie Benediktinerin, deren Habit nur das Gesicht freilässt, lädt die Ministranten und ihre Begleiter am Ende ihres Besuches dazu ein, sich rund um den Hildegard-Schrein im Gebet zu versammeln. Spontan formuliert sie Bitten an die Heilige um Hilfe und Kraft für die verschiedenen Lebenssituationen – eine echte Schule des Gebetes an diesem so bedeutsamen geschichtsträchtigen Ort. Dazu verteilt sie kleine Andachtsbildchen. Pfarrer Schüller bedankt sich bei der resoluten Klosterfrau, die sich gerne auf den Stufen vor der Kirche mit aufs Gruppenfoto stellt. Freundlich verabschieden sich die Minis und machen sich im gleißenden Sonnenschein auf einen 20 minütigen Fußmarsch durch die Weinberge hinauf zur neuen Abteikirche. Von dort genießen sie einen herrlichen Blick auf die Landschaft des Rheingaus. Willkommen sind nun auch kühle Getränke, die reichlich im Gepäckraum des Busses vorhanden zur Verfügung stehen.
Zum Picknick eignet sich der Platz auf dem Berg jedoch nicht, denn die Mittagshitze brütet inzwischen, und Schatten ist keiner vorhanden. Ein passender Ort findet sich am Rheinufer unter Bäumen, wo auf einer großen Decke, die Frau Fuchs und Frau Fries ausgebreitet haben, die verschiedensten Köstlichkeiten serviert werden: Jeder hat etwas Leckeres von zu Hause mitgebracht, jeder darf sich nach Herzenslust bedienen: da gibt es Gebäck, Obst, Gemüse, Käse und Wurst, kleine und größere Häppchen. Grüppchenweise setzt man sich auf die Wiese, isst, unterhält sich und schaut dabei den Rheinschiffen zu: große Frachtkähne sind darunter, ebenso weiße Fahrgastschiffe oder kleinere Motorboote.
vergrößernMinistrantenausflug der PG am 1. 08. 2013 nach Rüdesheim und Wiesbaden: Picknick am Rheinufer Susanne MahlmeisterNach der Stärkung geht die Fahrt in Richtung Wiesbaden zum Schloss Freudenberg, das in den vergangenen Jahren zu einem „Haus der Sinne“ umgestaltet wurde. Der eindrucksvolle Bau aus dem Jahr 1904 beherbergt in seinen 58 Räumen eine Fülle von Anschauungsmaterial und Experimentierstationen rund um das Thema Sinne: Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Tasten, Fühlen, das Gleichgewicht halten – dies alles können die Besucher auf vielfältige Weise selbst ausprobieren. Rund um das Haus erstreckt sich ein weiträumiger Park, der zur Erholung oder weiteren Beschäftigungen einlädt: So dürfen die Minis unter fachkundiger Anleitung einen Barfußweg durchlaufen, über einen sich verjüngenden Holzbalken balancieren, sich auf einer Drehscheibe bewegen oder sich mutig unter einen schwingenden Felsbrocken legen.
vergrößernSchloss Freudenberg - Haus der Sinne in Wiesbaden: KlangraumSusanne Mahlmeister
Im Inneren begeben sie sich in einem Klangraum auf Zeitreise, kosten Getränke in der Dunkelbar, schnuppern an verschiedenen Düften, fühlen Naturmaterialien in großen Tonkrügen, unterliegen optischen Täuschungen, zeichnen mit kreisenden Pendeln Muster in den Sand und blasen über Schläuche Luft in große freischwingende Orgelpfeifen. Die Möglichkeiten sind schier unerschöpflich. Ausruhen von den vielen Aktionen kann man sich auf Bänken und Holzliegen im Freien und dabei ein Eis schlecken. Wer noch nicht müde ist, schaut sich in der Gartenanlage um, die Anregungen zum naturnahen Gärtnern bietet: Hier wachsen Gewürzkräuter, Gemüse, Sommerblumen, reifen verschiedene Getreidesorten. Über allem flirrt die Hitze, schwirren die Insekten und zieht der Duft mancher Blüten. In einer alten Zinkwanne wartet Regenwasser darauf, vergossen zu werden. Lauwarm bietet es für erhitzte Besucher nur bedingte Erfrischung.
vergrößernSchloss Freudenberg - Haus der Sinne in Wiesbaden Susanne MahlmeisterErfüllt von den zahlreichen Eindrücken begeben sich unsere Minis zu den beiden Bussen: einem großen und einem kleinen. Diese arbeiten sich am frühen Abend tapfer durch den dichten Feierabendverkehr. An einer Autobahnraststätte nahe Frankfurt verspeisen alle noch die Reste des Picknicks zum Abendessen. Zufrieden und glücklich kommt die Gruppe gegen halb acht Uhr zu Hause an.
Ein herzliches Dankeschön gilt dem Vorbereitungsteam mit Pfarrer Schüller, Maria Fries, Christine Fuchs und den Oberministranten, sowie den Betreuern, die diesen erlebnisreichen Tag ermöglicht haben! Danke auch an den Busfahrer im großen Bus und Pfarrer Schüller, der den Sailaufer Gemeindebus zielsicher gesteuert hat - nicht zu vergessen unseren Bürgermeister Dümig: Die Gemeinde stellte das „Buschen“ für den Ausflug kostenlos zur Verfügung. Allen Ministranten wünschen wir schöne, erholsame Ferien!
Susanne Mahlmeister
Mehr Fotos von Christian Seitz in Kürze!!