PG Vorspessart
Hochfest Allerheiligen – Mit einem festlichen Hochamt am Samstagnachmittag, 1. November 2014 begingen zahlreiche Gläubige aus Sailauf und von auswärts das Fest Allerheiligen. Bei mildem, sonnigem Wetter besuchten sie anschließend den Friedhof und gedachten im Gebet ihrer Verstorbenen.

Voll besetzt bis hoch zur Empore war die St. Vitus-Kirche bei der  Messe. Pfarrer Uwe Schüller machte eindringlich auf die vielen Gesichter von Gewalt und das Elend aufmerksam, die zurzeit vielerorts in der Welt im Namen der Religion verübt bzw. erlitten werden.

Die Menschenwürde werde mit Füßen getreten. Jesus dagegen hebe die Würde jedes einzelnen in seinen der Seligpreisungen hervor, indem er den Blick auf die Armen, Trauernden, Barmherzigen, Friedensstifter, Verfolgten  u.a. lenkt (Mt 5,1-12a).

 vergrößernAllerheiligen in Sailauf am 1.11.2014: Hochamt in St. Vitus, auf der Empore steht der Gesangsverein Sängerlust Sailauf. Martin Mahlmeister

Die Heiligen hätten die Botschaft ernstgenommen und ihr Leben danach ausgerichtet, sagte der Pfarrer in seiner Predigt. Zu ihnen gehörten auch jene, die nicht im Namenstagskalender stehen.  „Die Seligpreisungen erheben einen hohen Anspruch an unser Handeln heute, doch sie sind nicht realitätsfremd. Sie müssten uns unruhig machen, damit wir uns mit dieser mangelhaften Welt nicht zufrieden geben. Machtstreben, Konsum und Funktionsdenken machen den Menschen krank. Sie reduzieren ihn. Doch Jesus schaut tiefer. Er zeichnet ein neues Bild vom Menschen und der Welt.“

Jesu Bergpredigt, die traditionell zu Allerheiligen gelesen wird, gebe Orientierung in der heutigen Zeit. Die Welt brauche Menschen, die die Welt heiligen wollen. „Tritt zu den Heiligen, heile die Welt. Dich zu beteiligen, bist du bestellt!“

 vergrößernAllerheiligen in Sailauf am 1.11.2014 - Totengedenken
 Martin Mahlmeister

Den Gottesdienst umrahmte musikalisch der Gesangverein Sängerlust Sailauf und Martin Mahlmeister an der Truhenorgel. Beim großen Te Deum stimmten alle mit ein, dazu läuteten Altarschellen und Glocken.

Zum Totengedenken suchten die vielen Besucher die Gräber ihrer verstorbenen Angehörigen auf. Die Andacht mit meditativen Texten und Gebeten begleitete die Sailaufer Blasmusik. Der Pfarrer durchschritt die Gräberreihen und segnete sie mit Weihwasser.

„Mitten im Tod sind wir mit dem Leben umfangen.“ sagte der Seelsorger und verwies auf den Apostel Paulus, der u.a. schreibt: „Nichts kann uns trennen von der Liebe Gottes.“  Das gelte auch über den Tod hinaus.

Am Ende bedankte sich Pfarrer Schüller bei allen, die die Feier besucht und mitgestaltet hatten. Das schöne Wetter lud zum Verweilen ein. Verwandte und Bekannte freuten sich über mancherlei Begegnungen an den schön geschmückten Gräbern.

 

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