Im Heiligen Jahr der Barmherzigkeit wird der Schrein zu den Häusern der Pfarreiengemeinschaft weitergegeben. Die darin enthaltene Ikone zeigt eine „liebkosende Madonna“. Familien, die den Schrein bei sich aufnehmen wollen, bekommen dazu auch ein Gebetsgeleit.
In der Messfeier leuchteten nochmals die beiden Christbäume im Chor der St. Nepomuk-Kirche. Pfarrer Uwe Schüller segnete zu Beginn die Kerzen, die im kommenden Jahr in der Kirche angezündet werden und auch die, die manche Kirchenbesucher mitgebracht hatten.
Sie weisen auf Christus, das Licht der Welt hin, der alle Dunkelheiten erleuchtet. Am Ende der Abendmesse segnete der Pfarrer den neuen Ikonenschrein und lud die Gläubigen dazu ein, diesen bei sich zeitweise aufzunehmen. Das Heilige Jahr der Barmherzigkeit, das Papst Franziskus ausgerufen hat, begann am 8. Dezember 2015 und endet am 20. November 2016.
Der neue Schrein stand auf einem roten Tuch vor dem Altar der Feldkahler Kirche. Er ist mit einer zierlichen Hängeleuchte versehen. Nach dem Gottesdienst verweilten noch viele Kirchenbesucher davor, um das kleine Kunstwerk aus der Nähe zu bestaunen.
Hintergrund:
„Frauentragen“ im Heiligen Jahr
Nachdem der im Advent neu eingeführte Brauch der Herbergssuche in Feldkahl auf gute Resonanz bei vielen Familien stieß, wird er in ähnlicher Form auf unsere Pfarreiengemeinschaft St. Vitus im Vorspessart ausgeweitet. Ein schöner Marienschrein soll im Heiligen Jahr Aufnahme in unseren Häusern finden.
Barmherzigkeit ist der erste Name unseres Gottes. Seine Barmherzigkeit wollen wir uns im Heiligen Jahr wieder neu vor Augen führen und darum bitten.
Deshalb laden wir alle Mitchristen unserer Pfarreiengemeinschaft dazu ein, neben dem Bild des „Barmherzigen Jesus“, das in unseren Kirchen zur Verehrung ausgestellt ist, das Bild der „Mutter der Barmherzigkeit“ in unsere Häuser einzuladen.
Der Besuch des neu gestalteten Ikonen-Schreines ist für die Dauer von 3 bis 5 Tagen vorgesehen. Ein Gebetsgeleit wird mitgegeben.
Den Schrein, der in unserer Pfarreiengemeinschaft von Haus zu Haus herumgegeben wird, hat Pfarrer Schüller in Handarbeit aus Holz gestaltet und mit Acryl- und Pigmentfarben farbig gefasst. Er ist aufklappbar. In seinem Inneren befindet sich eine Ikone mit dem Motiv der Madonna Glikofilussa – der liebkosenden Mutter Maria (Reproduktion). Sie lädt ein, im andächtigen Gebet davor zu verweilen.
Die Segnung und Aussendung des Schreines für alle Dörfer unserer Pfarreiengemeinschaft findet am Vorabend des Festes „Darstellung des Herrn“ (Mariä Lichtmess), 1. Februar 2016 um 19:00 Uhr in der Feldkahler Kirche statt.
Haben Sie Interesse, den Schrein bei sich aufzunehmen? Dann melden Sie sich bitte bei Frau Christina Ritter, Telefon 06024/ 5927. Bei Bedarf kann der Schrein auch gebracht werden. Wir hoffen auf rege Beteiligung!
vergrößernSchrein mit der Ikone der "liebkosenden Madonna" Foto: Susanne Mahlmeister
Ikone Madonna Glikofilussa – liebkosende Mutter
Die Ikonen der orthodoxen Kirche sind nicht einfach "Abbildungen", sie ermöglichen als geweihte Objekte nach orthodoxem Glauben eine Verbindung zwischen Diesseits und Jenseits, zwischen irdischer und spiritueller Welt. Nicht wenigen wird sogar Wundermächtigkeit zugeschrieben. Sie gehorchen einem strengen Bilderkanon, der vom schaffenden, oft anonymen Heiligenschreiber ("Hagiograf") nur sehr zurückhaltend variiert wird. Der großen sakralen Bedeutung der Ikone entspricht ihre Ausgestaltung: Zumeist werden sie vom Künstler mit Blattgold verziert.
Dieses als Madonna Glikofilussa (grch. Glykophilusa) bezeichnete Ikonensujet zeigt die Muttergottes als zärtliche, sinngemäß übersetzt "liebkosende" Mutter des kleinen Jesuskindes.