PG Vorspessart
Diözesane Fortbildung – Unter dieser so bedeutsamen Thematik durften die pädagogischen Mitarbeiterinnen der Kindertagesstätten Sailauf und Rottenberg am Mittwoch, den 16.11.2016 einen gemeinsamen Fortbildungstag im Saal des Sailaufer Bürgerzentrums erleben.

Mit unserem Pfarrer Uwe Schüller und Gemeindereferentin Maria Fries folgten wir den Worten und Ausführungen der Fachberaterin des Diözesanen Caritasverbandes Petra Eitzenberger.                                                                                           

Im Kernpunkt stand dabei die Rolle der katholischen Kindertagesstätten und deren Verantwortung, aber auch gleichzeitig die Chance, zu Orten des gelebten Glaubens zu werden. In Gruppenarbeiten und motiviert durch zahlreiche Impulse wurden viele Gedanken lebendig und anregende Diskussionen entfacht.

Glauben neu entdecken

Tatsache ist, dass der christliche Glaube für viele Kinder heute etwas Neues und Unbekanntes und deshalb oft auch etwas Spannendes ist, etwas, das neugierig macht. So machen Kinder aber auch die Erfahrung, dass der christliche Glaube eben nicht selbstverständlich ist.

Wir sollten ihnen daher durchaus mit einem gesunden Selbstbewusstsein vermitteln, dass Christsein etwas Besonderes in unserer Gesellschaft ist, geprägt durch die  Beziehungen im Miteinander und die wertschätzende Haltung zueinander, durch eindeutige Lebensbejahung und bedingungsloses Angenommensein. 

Eltern teilhaben lassen

“Das Kind steht im Mittelpunkt“ der Kindertageseinrichtung. Das ist zweifellos richtig. Dabei stellt sich aber genauso die Frage, wie wir die Eltern, die Familien der Kinder innerhalb unserer Glaubensgemeinschaft sehen, erkennen und teilhaben lassen. Es sind schließlich die Eltern, die eine Kindertageseinrichtung für ihr Kind auswählen und der sie ihre Kinder anvertrauen. Von diesem      An-Vertrauen lebt eine Kindertageseinrichtung. Es ist die Grundlage nicht nur für eine gute Zusammenarbeit von Eltern und Erzieherinnen; es ist auch die Grundlage für die pädagogische Arbeit und erst recht für den pastoralen Auftrag der Kindertageseinrichtung.

Kirche lebendig werden zu lassen, die bedingungslose Liebe Gottes als Grundlage unseres Handelns zu erkennen und in unserer Haltung dem Kind gegenüber widerzuspiegeln, sowie christliche Werte im täglichen Miteinander zu leben – all das sind Voraussetzungen, die unseren Alltag in der Kindertagesstätte mitbestimmen. “Wenn Kinder und ihre Eltern mit liebenden, glaubenden und hoffenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zusammen leben, ist das die beste Voraussetzung dafür, selbst diese Lebenshaltungen zu entwickeln.“

Kita als Ort der Begegnung und gegenseitiger Achtung

Die Kindertageseinrichtung wird dabei zum Ort der Begegnung zwischen Gläubigen und Nichtgläubigen, zwischen Menschen verschiedener Kulturen, zwischen Arm und Reich, Christen und Nichtchristen.

Hier lernen Menschen, die sich nicht zur Kirche zugehörig fühlen oder nicht getauft sind, gläubige Christen kennen und gehen mit ihnen ein Stück ihres Lebenswegs. Und zwar sowohl Kinder und Erzieherinnen, als auch Väter und Mütter. In der Kindertageseinrichtung kann ein erster Schritt auf dem Weg zu Gott getan werden, erste Verbindungen entstehen. 

Vernetzung im pastoralen Raum

Genauso  gibt es auch Erzieherinnen, die aus katholischen Elternhäusern mit enger Kirchenbindung stammen, und solche, die auf dem Weg sind, den Glauben  für sich entdecken. Auch hier bedarf es Raum und Zeit, im Glauben zu wachsen. All das sind Chancen und Möglichkeiten, Gott und Kirche in unseren Kindertagesstätten lebendig werden zu lassen. Zum einen durch eine von christlichen Grundwerten geprägten Haltung der Mitarbeiterinnen und zum anderen durch eine enge Vernetzung mit Gruppierungen und pastoralen Angeboten innerhalb der Gemeinde.

Unsere Kindertageseinrichtungen Sailauf und Rottenberg konnten im Fazit bestätigen, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden, mit unseren Familien eine Glaubensgemeinschaft zu leben und zu erleben und mit unserer Haltung der Verantwortung füreinander tagtäglich Rechnung zu tragen. Dafür ist es jedoch immer wieder von enormer Wichtigkeit, sich zu reflektieren, zu hinterfragen und Neues zu wagen. Denn die Möglichkeiten, die Gott uns mit auf den Weg gibt, sind unerschöpflich. Wir müssen sie nur erkennen und nutzen.

Uta Körbel

 

 

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