Am Sonntagabend, dem 19. Januar 2025, feierten Mitchristen mit Pfarrvikar Alexander Berger eine Vesper zu Ehren des heiligen Sebastian, Sailaufs zweitem Kirchenpatron.
Ins rechte Licht gerückt stand er da: von mehreren Pfeilen durchbohrt, auf der oberen Stufe zum Altarraum der Kirche. Die Figur des heiligen Sebastian erinnert die Sailaufer daran, dass auch in ihrem Ort einst die Pest wütete und viele Einwohner hinwegraffte. So verehren sie den auch als Pestheiligen bekannten Märtyrer bis in die heutige Zeit, auch wenn das Bewusstsein dafür zu schwinden scheint.
Mit Gebeten, Psalmen, Liedern und sogar einer Sebastianslitanei vergewisserten sich die anwesenden Gläubigen des Schutzes und der Fürsprache des Heiligen. Seine Vita liest sich dramatisch: Wegen seines Glaubens zu Jeus Christus geriet er ins Visier des römischen Kaisers Diokletian, wurde verfolgt, von dessen Bogenschützen durchbohrt und als tot liegengelassen.
Doch die Witwe Irene fand noch Leben in ihm, pflegte ihn, bis er wieder einigermaßen gesund war. Damit nicht genug: Sebastian trat dem Kaiser entgegen und machte ihm wegen seiner Grausamkeit gegen die Christen Vorwürfe. Daraufhin ließ ihn Diokletian in der Rennbahn mit Keulen erschlagen und die Leiche in eine Kloake werfen. Das geschah um das Jahr 288 in Rom.
Von dort wurde sie von treuen Freunden erhoben und an der Via Appia an dem Ort begraben, welcher „ad catacumbas“ heißt. Daher haben die Katakomben auch ihren Namen.
Im Laufe der Zeit wurde Sebastian als Patron der Schützen bekannt und gilt als Schutzherr gegen Krieg, Hunger und Pest. In den Fürbitten beteten die Kirchenbesucher für alle Getauften, ihren Glauben mutig zu bekennen, für die Pfarrei und die Mitglieder der Schützenvereine, für die Kranken, die von Kriegen betroffenen und die Verstorbenen.
Danach lud Vikar Berger alle ein, nach vorne zu kommen, um etwas Weihrauch in eine Schale zu legen und dabei persönliche Anliegen vor Gott zu bringen. Am Ende erhielten sie von ihm den Einzelsegen mit einem Sebastiansreliquiar. Die Vesper begleitete Pastoralreferent Johannes Dürig mit einfühlsamem Orgelspiel.
Text und Fotos: Susanne Mahlmeister