Am dritten Adventssonntag, genannt „Gaudete“, versammelten sich Christen zu einer Wortgottesfeier mit Theologin Ursula Silber in der Sailaufer St. Vitus-Kirche.
Gaudete, das heißt: Freut euch! So ruft es Paulus seinen Adressaten im Thessalonicherbrief zu. Am Adventskranz brannte an diesem Sonntag die dritte Kerze – nicht so dunkelviolett wie die drei anderen, sondern rosafarben, als Zeichen der Freude über das baldige Kommen des Herrn.
Das Evangelium erzählte vom Täufer Johannes in der Wüste: „Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen. Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht.“ (Joh. 1,6-8.19-28)
Christus, das Licht der Welt, das in die Welt kommt, erleuchtet die Menschen, so sagt es unser Glaube. Das Licht sei ein Bild für Gott selbst, erklärte Ursula Silber in ihrer Predigt: kraftvoll, wunderbar und unverfügbar. Schon von Anbeginn der Schöpfung an schaffe Gott Licht in die Dunkelheit der Welt. Und auch jetzt wieder, so sage es der Evangelist, komme mit Jesus Gottes Licht in unsere Finsternis.
So wie Johannes der Täufer sollten auch wir Christen heute Zeugnis von diesem Licht ablegen. Gottes Licht wie durch eine bunte Fensterscheibe durchscheinen lassen und gleichzeitig ganz davon erfüllt sein. Dann werde die Welt heller und wärmer – erfüllt von Gottes Liebe und seinem Frieden.
Zum Lobpreis sang die Gemeinde zwischen den einzelnen Versen den Hymnus: „Du Licht vom Lichte, du zeigst uns das Antlitz des Vaters; in Liebe leuchtest du: Jesus Christ.“ (GL 95) Zum Lichtritus waren die Mitfeiernden eingeladen, nach vorne zur Osterkerze zu treten, vorsichtig ihre Flamme zu umfassen, um das wärmende Licht zu spüren.
Frau Silber wünschte am Ende der schönen Feier allen einen gesegneten dritten Advent und gab ihnen drei Fragen zum Nachdenken für die kommende Woche mit:
Was habe ich von Gott in meinem Leben erfahren, das mich geprägt hat, das mich trägt, wovon ich tief überzeugt bin?
Von welchem Licht kann ich Zeugnis geben?
Welches Licht leuchtet aus mir in die Welt hinein?