PG Vorspessart
23. Sonntag im Jahreskreis – „Wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, kann nicht mein Jünger sein.“ sagt Jesus im Evangelium (Lukas 14,25-33). Im Sonntagsgottesdienst am 8. September 2013 gab Vikar Tomy Cherukara Denkanstöße, was die Nachfolge Jesu für uns Christen heute bedeutet.

Jesu Satz, den er an seine Jünger richtet „Wenn jemand zu mir kommt und achtet seine Eltern, Kinder und alles, was ihm lieb ist, nicht gering, kann er nicht mein Jünger sein.“ klinge für uns heute ungeheuerlich, sagte der Vikar. In dem zeitlichen Zusammenhang des Evangeliums sei damit gemeint: Die Wahrheit und Wirklichkeit Gottes stehe an erster Stelle. Alles anderes sei im Vergleich dazu nachgeordnet.

Sich in die Nachfolge Jesu zu stellen, fordere eine Entscheidung, die jedoch freiwillig sei. Wörtlich sagte der Vikar: „Auch wir haben die Freiheit, selbst festzulegen, welche Rangordnung in unserem Leben gelten soll. Die Entscheidung steht an, was für uns an erster Stelle steht, aus welchen Abhängigkeiten wir uns lösen sollen. Wer Großes unternehmen will, prüft erst  sorgfältig, ob seine Kräfte und Mittel für dieses Unterfangen ausreichen. Davon erzählen  die  anschaulichen Beispiele des Evangeliums.

Erst wägen, dann wagen.

 vergrößernSonntagsmesse am 8. 09. 2013 in St. Vitus Sailauf mit Vikar Tomy Cherukara Martin Mahlmeister

Das ist eine Klugheitsregel. Sie gilt in allen unseren Lebensbereichen. Jesus bezieht diese Lebensweisheit  auf seine Jüngerschaft. Allen Menschen, die zu ihm kommen, sagt er unmissverständlich, was er erwartet: kompromisslose Bindung an seine Person. Die Liebe zu ihm, die Bindung an ihn muss den Vorrang  haben vor allen anderen Bindungen. Die Liebe zu Jesus schließt nicht die Liebe zu den Menschen aus. Das Verhältnis zum Nächsten sollte sich aber im Verhältnis zu Jesus bestimmen. Der Wille Jesu ist für den Christen die verpflichtende und letzte Norm.

Christ sein ist nicht billig zu haben.

Wer sich für Jesus entscheidet, muss wissen, was er tut. Konsequenz und Entschiedenheit sind vonnöten. Die Einladung Gottes ist kein unverbindliches Angebot. Wenn wir loslassen, woran wir uns im Laufe der Jahre vordergründig gebunden haben, werden wir frei. Freiheit von Bindungen, z.B. an Karriere, Ansehen, Reichtum macht frei für die Nachfolge Jesu. Denn nur bei ihm ist der Weg zu Gott zu finden.

Die Gefahr ist groß, dass wir uns in unserem Wohlstand einrichten und es uns bequem machen - auch in der Nachfolge Jesu. Stellen wir uns ganz ernsthaft der Einladung Jesu.“

 vergrößernWer hat je deinen Plan erkannt, wenn du ihm nicht Weisheit gegeben und deinen heiligen Geist aus der Höhe gesandt hast? (Buch der Weisheit 9, 13-19) Martin Mahlmeister

In den Fürbitten trugen die Gläubigen aktuelle Anliegen unserer Zeit vor Gott und baten um den Heiligen Geist: für alle, die an verschiedenen Gesprächsforen in der Kirche beteiligt sind, für die geplagten Menschen in Syrien und anderen Konfliktregionen, für die Kandidaten der bevorstehenden Wahlen in unserem Land u.a.

Der schöne Gottesdienst wurde musikalisch gestaltet von Martin Mahlmeister an der Orgel. Das Fest Mariä Geburt, das normalerweise am 8. September gefeiert wird, trat aufgrund des Sonntagstermins in den Hintergrund. Doch ehrten die Gläubigen die Gottesmutter am Ende der Messe mit dem traditionellen Marienlied „Sagt an, wer ist doch diese“ (GL 588) und zündeten viele Kerzen vor der Marienfigur an, die in ihrem goldenen Strahlenkranz glänzte.

 

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