Das Zeltlager der Jugendspielgemeinschaft (JSG) Feldkahl/Rottenberg findet alljährlich am ersten Ferienwochenende statt. So feierten Kinder, Eltern und weitere Feldkahler Mitchristen den Gottesdienst zusammen mit Pfarrer Uwe Schüller bei schönem Wetter in freier Natur.
In seiner Predigt erzählte er zunächst die Legende von einem Hirten, der in den Dienst eines Königs tritt, dabei jedoch nie seine einfache Herkunft vergisst.
vergrößernFeldgottesdienst des Zeltlagers an der "Langhecke" am 5. 08. 2012 Christian Seitz„Ein bescheidener Hirte - so erzählt die Legende - nahm nachts einen verirrten Reiter bei sich auf. Es war der König, der sich aber zunächst nicht zu erkennen gab. Da ihn die Weisheit des einfachen Hirten beeindruckte, machte er ihn zu seinem Berater. Der Hirte war erfolgreich und gewöhnte sich schnell an das Leben am Hof, blieb aber immer der bescheidene und weise Berater. Einige Neider jedoch verleumdeten ihn beim König und sagten: „Er will selbst die Macht ergreifen. Jeden Tag verschwindet er in einer Kammer und bleibt dort eine Stunde. Was kann er da anderes tun als auf Umsturz zu sinnen?“ Der König war bestürzt und stellte den Hirten zur Rede. „Lass mich den Raum sehen, in dem du so viel Zeit verbringst“ - herrschte er ihn an. Zögernd öffnete der Hirte die Tür. Der Raum war leer. Nur an der Wand hing ein altes, verstaubtes Gewand. „Ich komme jeden Tag für eine Stunde hierher und betrachte dieses Gewand, um mir immer vor Augen zu führen, was ich einmal war und woher ich komme.“
Auch wir Christen sollten nie vergessen, was wir von Christus gelernt haben, sagte der Pfarrer weiter und bezog sich dabei auf die mahnenden Worte des Apostels Paulus, der im Epheserbrief schreibt: „Zieht den neuen Menschen an, der nach dem Bild Gottes geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit.“ (Eph 4,17.20-24). Christus könnten wir anziehen wie ein Gewand, „damit wir intensiv seine Nähe erfahren und uns von ihm berühren lassen.“ Das Taufkleid sei Zeichen dafür, dass wir in Christus den alten Menschen abgelegt haben und nach den Maßstäben leben, die er uns vorgelebt hat, so der Pfarrer. Gestärkt durch Christus würden wir Menschen nicht gleich anfällig gegenüber den zahlreichen Ablenkungen und Verlockungen der Welt, die oft in die Irre führten. Zur wahren Fülle des Lebens gelange man nicht durch Streben nach noch mehr Besitz, sondern durch die Begegnung mit Jesus Christus, der von sich selbst sagt: „Ich bin das Brot des Lebens.“