Die drei österlichen Tage, das sogenannte Triduum, begingen Katholiken der Pfarreiengemeinschaft St. Vitus im Vorspessart in diesem Jahr in Rottenberg.
Ein Team aus Wortgottesbeauftragten und Lektor*innen der Pfarreiengemeinschaft gestaltete die Gottesdienste in der Pfarrkirche St. Antonius von Padua in Rottenberg.
Am Gründonnerstag, dem 6. April, standen die letzten Stunden vor dem Leiden Jesu im Vordergrund: das letzte Abendmahl mit seinen Freunden, der Dienst an ihnen, der in der Fußwaschung zum Ausdruck kommt, das Wachen und Beten am Ölberg vor Jesu Gefangennahme. Theologin Ursula Silber erschloss den Anwesenden die drei Teile der besonderen Wortgottesfeier: Mahl, Dienst und Nacht.
Die Mahlgemeinschaft mit Jesus wurde im Austeilen des Brotes an die Gottesdienstgemeinde deutlich. Ein inniger Moment war der feierliche Brotsegen, bei dem die Kommunionkinder ihre Hände über das frische, duftende Brot halten durften.
Verschiedene aussagekräftige Gegenstände versinnbildlichten die Geheimnisse des Gründonnerstages: Brotkorb, Wasserkrug und Schüssel, Jesusbild und Kerzen.
Anschließend waren die Gottesdienstbesucher*Innen zu einem Glas Traubensaft oder Wasser ins benachbarte Pfarrhaus eingeladen.
Der Karfreitag nahm die Gläubigen mit hinein in die Betrachtung des Leidens und Sterbens Jesu Christi. Wortgottesbeauftragter Hubert Labudda leitete die Feier, in der Lektor*innen die Passionsgeschichte vortrugen, später die Mitfeiernden das Kreuz verehrten und Blumen niederlegten. In den großen Fürbitten brachten sie die Anliegen von Kirche und Welt vor Gott.
Tod und Sterben hätten nicht das letzte Wort, am Ende stehe die Auferstehung Jesu, auf die wir Christen hoffen dürften, so der Prediger.
Die feierliche Ostervigil unter der Leitung der Wortgottesbeauftragten Ursula Silber begann mit dem Entzünden der Osterkerze in der Lichtfeier ab 21 Uhr auf dem Kirchplatz in Rottenberg. Mit den Rufen „Lumen Christi“ trug Thomas Apler die Osterkerze in die noch dunkle Kirche. Ministrantìnnen verteilten das Licht an die Gottesdienstbesucher. Das Große Osterlob (Exsulte) sang Ursula Silber. Es folgten drei Lesungen aus dem Alten Testament.
Danach bahnte sich der Osterjubel über die Auferstehung Bahn: Die Orgelklänge entfalteten sich unter den Händen von Martin Mahlmeister aus der Tiefe heraus in das festliche Glorialied.
Das Evangelium handelte von den drei Frauen am leeren Grab, die vom Engel die Botschaft von Jesu Auferstehung erfahren. (Mt 28,1-10). Mit großer Freude eilen sie zu den Jüngern, um ihnen die Nachricht zu überbringen. So werden sie zu den ersten Zeuginnen für das Heilshandeln Gottes.
In ihre Predigt fügte Frau Silber eine Bildbetrachtung „Auferstehung Christi“ (um 1749) des italienischen Malers Giovanni Domenico Tiepolo ein: Das Deckengemälde ist in der Kirche S. Polo in Venedig zu bestaunen. Es zeigt einen tanzenden Christus mit Siegesfahne - Tanz als Ausdruck der Lebensfreude und Leichtigkeit im ewigen Leben bei Gott, auf das auch wir dereinst hoffen dürfen.
Die sich anschließende Tauffeier beinhaltete die Allerheiligenlitanei, vorgesungen von Thomas Apler. Die Taufwasserweihe nahm Frau Silber am Taufstein vor – umringt von den Kommunionkindern. Es folgte die Erneuerung des Taufversprechens und die Besprengung der Gemeinde mit dem neuen Weihwasser.
Gemeinsame Fürbitten, Vaterunser und die Speisensegnung bildeten den letzten Teil der schönen Ostervigil. Am Ende freuten sich die Besucher*innen über die frohe Stimmung auf dem Kirchplatz und durften sich das Bildchen des Auferstandenen, ein buntes Osterei und das Osterlicht mit nach Hause nehmen.
Dank gilt allen, die zum guten Gelingen der drei österlichen Tage beigetragen haben. Ein besonderes Dankeschön allen Ministrantinnen und Ministranten der Pfarreiengemeinschaft!
„Die Osterfreude, Herr, lass rein und dauernd deinen Jüngern sein; das Leben mach in ihnen neu vom Sündentod erhalt sie frei. Halleluja, Halleluja!“ (GL 775,5)
Text: Susanne Mahlmeister
Fotos: Martin Mahlmeister