PG Vorspessart
Herbstversammlung Dekanatsrat Aschaffenburg-Ost – Zu einem regen Austausch über aktuelle Fragen unserer Kirchengemeinden trafen sich die Delegierten des Dekanatsrates Aschaffenburg-Ost am Mittwoch, dem 21.10.2015 im Pfarrzentrum Hösbach. In der Sitzung, die Martin Fleckenstein leitete, stellte sich der neue Dekan Erich Sauer (Haibach) vor.

In seinem geistlichen Wort zu Beginn des Treffens ermutigte Pfarrer Sauer die Teilnehmer dazu, trotz der schwindenden Bedeutung von Kirche in der Gesellschaft, ihr Christsein  selbstbewusst zu leben, eigene Ressourcen zu sehen und Netzwerke zu pflegen.

Erfreulich viele Verantwortliche aus allen 9 katholischen Pfarreiengemeinschaften des Dekanates waren gekommen. Sie begrüßten Pfarrer Erich Sauer, der einen kurzen Abriss über seine beruflichen Stationen gab: seine Kaplansjahre verbrachte er in Ochsenfurt, Schweinfurt und auf dem Volkersberg, 21 Jahre lang war er danach Pfarrer von Fuchsstadt, wurde 2005 Dekan im Dekanat Hammelburg und begründete 2008 die Pfarreiengemeinschaft Saalekreuz mit 8 Dörfern und 9 Kirchen, deren Leitung er übernahm. Seit September 2012 wirkt Sauer als Pfarrer in Haibach mit Grünmorsbach und Dörrmorsbach und wurde im Juli 2015 zum Dekan gewählt. Somit bringt er seine Erfahrungen in sein neues Amt im Dekanat Aschaffenburg-Ost ein. Er sei zunehmend dünnhäutiger geworden, gestand Sauer, aufgrund der Kritik vieler Leute im ländlichen Raum angesichts der Zusammenlegungen von Pfarreien, die oft mit einem Abschied von liebgewordenen Gewohnheiten einhergehe. Doch Klagen helfe nicht.

 vergrößernHerbstversammlung des Dekanatsrates Aschaffenburg-Ost am 21.10.2015 in Hösbach. Im Blid von links: Burkard Oberle von der Gemeindecaritas Aschaffenburg, Dekanatsratsvorsitzender Martin Fleckenstein (Jakobsthal), Dekan Erich Sauer (Haibach) Susanne Mahlmeister

Fakt ist, dass die pastoralen Räume in der Diözese größer werden müssen. Das wurde in den Berichten aus der Dekanekonferenz und dem Diözesanrat deutlich. Bei der Pastoral 2030, die gegenwärtig diskutiert wird, soll es in sogenannten „Mittelzentren“ ein ausgebautes Angebot und ein gut erreichbares Pfarrbüro geben und zugleich die Seelsorge im Umland unterstützt werden. Noch gibt es bei den Umstrukturierungen viele bislang unbeantwortete Fragen.

Dass ihnen das kirchliche Leben vor Ort sehr am Herzen liegt, zeigten die engagiert vorgetragenen Beiträge der Delegierten, die in ihren Pfarreien meist mehrere Aufgaben gleichzeitig erfüllen. Angesichts der aktuellen Flüchtlingsthematik berichteten sie von ihren Erfahrungen mit den Migranten. In Heigenbrücken, Wiesen, Dammbach. Heimbuchenthal, Mespelbrunn, Weibersbrunn und Waldaschaff, Laufach, Hösbach, Goldbach und Sailauf-Eichenberg sind bereits Flüchtlinge untergebracht, bei deren Betreuung sich viele Menschen auch seitens der Pfarreien tatkräftig einbringen.

Hilfreiche Tipps zum Umgang mit den Flüchtlingen gab Burkard Oberle von der Gemeindecaritas im Landkreis Aschaffenburg. Ein Netzwerk mit Ansprechpartnern befindet sich im Aufbau. „Trotz aufgestockter Stellen mit nun 8 Kolleginnen und Kollegen kommen wir der rasanten Entwicklung kaum hinterher“, so Oberle. Er empfahl den Helfern, sich zunächst an die Infostelle des Landratsamtes zu wenden, bevor Aktionen mit Flüchtlingen geplant werden.

Zur kontrovers geführten Diskussion über das Thema Flüchtlinge riet Oberle, auch in den Pfarrgemeinden verschiedenen Meinungen zuzulassen, keine Meinungen abzuwürgen, denn Ängste seien seitens der Gemeindemitglieder da. Es komme darauf an, sachlich zu bleiben und keinesfalls hetzerisch zu diskutieren. „Wir müssen als Christen das Thema Flüchtlinge permanent im Blick behalten und Erfahrungen austauschen“, erklärte dazu Vorsitzender Martin Fleckenstein.

Zur bevorstehenden Bischofsvisitation gab Gabriele Flügel, die Leiterin des Diözesanbüros im Martinushaus Aschaffenburg einen Ausblick: Bischof Friedhelm Hofmann und Weihbischof Ulrich Boom werden vom 20. Februar bis zum 6. März 2016 zu Besuch ins Dekanat kommen. Sie werden Gottesdienste feiern, die Begegnung mit Haupt- und Ehrenamtlichen der Kirche suchen und vielfältige Besichtigungen kirchlicher Einrichtungen vornehmen. Das Programm wird zurzeit auf der Ebene der Pfarreiengemeinschaften erarbeitet.

Susanne Mahlmeister

 

 

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