Wunderschön sehen sie aus: die neuen Krippenfiguren mit ausdrucksstarken Gesichtern, bäuerlich gekleidet in jeweils verschiedenen Körperhaltungen. In den Händen tragen sie je nach Beruf und Beschäftigung typische Werkzeuge oder Gegenstände des täglichen Lebens.
Im Stall hat die Heilige Familie Wohnung genommen. Aus seiner Futterkrippe lächelt uns das Jesuskind entgegen. Josef mit der Schürze eines Zimmermanns und Maria im roten Kleid an seiner Seite. Auf den Weg zur Krippe machen sich nicht nur einige Hirten, sondern auch die Dorfbevölkerung: eine Frau mit dem Backblech für einen runden „Blootz“, Kinder mit Spielsachen in der Hand. Hirten umringt von ihren Schafen nähern sich staunend dem Stall und eine Fiedler spielt dazu auf seiner Geige. Mit etwas Phantasie kann man sich seine fröhliche Melodie vorstellen. Zwei Buben tragen eine Wiege, als wollten sie dem Christkind eine bequemere Schlafstatt verschaffen. Hoch über der Szenerie schwebt der Verkündigungsengel.
Die Eichenberger, so ist zu hören, freuen sich sehr über ihre neuen Krippenfiguren, denn sie passen zu ihrer ländlich geprägten Lebenswelt. Die Bevölkerung und Vereine haben viel dazu beigetragen, dass die Figuren angeschafft werden konnten, sagt Christine Fuchs, zweite Vorsitzende des Pfarrgemeinderates.
Bereits im Mai erging ein Aufruf an die Eichenberger, sich für das Krippenprojekt zu engagieren und zu spenden. Die Initiatoren Pfarrer Uwe Schüller und die in der Pfarrgemeinde seit langem aktiven Frauen Johanna Steigerwald, Sigrid Schmitt und Christine Fuchs fuhren in die Rhön, die Heimat unseres Pfarrers und wurden fündig: Beim Krippenschnitzer Dieter Robert Frank aus Milz in der thüringischen Rhön suchten sie eine sog. Charakterkrippe aus, die ihnen als passend für die Eichenberger Kirche erschien.
Seit vielen Jahrzehnten hatten die alten Krippenfiguren aus bemalter Gipsmasse, gestiftet von Fräulein Rothbauer, die seit den 1940er Jahren in Eichenberg als Lehrerin tätig war, in der Kirche gestanden. Der Stall ist original Eichenberger Handarbeit und dient weiterhin als Unterstand für die Heilige Familie.
Gott wird Mensch, er senkt sich tief hinab in unseren Alltag, in unser Leben mit seinen Freuden und Kümmernissen. Dieses Geheimnis von Weihnachten findet in der Eichenberger Krippe einen bewegenden Ausdruck.
Susanne Mahlmeister