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Weltgebetstag 2017 - Philippinen – Am Weltgebetstag, Freitag, dem 3. März 2017, trafen sich Christinnen und Christen beider Konfessionen aus Sailauf und Eichenberg, um miteinander im Bürgerzentrum einen ökumenischen Gottesdienst zu feiern. Zusammengestellt hatten ihn Christinnen aus den Philippinen unter dem Titel: „Was ist denn fair?

Mit einem herzlichen „Mabuhay!“, das so viel heißt wie „Willkommen“ und „Hab ein langes Leben“ begrüßten die Frauen des Vorbereitungsteams die ca. 50 frohgestimmten Gäste im Bürgerzentrum. Sie hatten den Saal ansprechend dekoriert und die Lieder eingeübt. Musikalisch begleiteten sie Xander Fleckenstein am Klavier und Ursula Silber mit dem Fagott.

Einen Überblick zur Geschichte, Geografie, politischen Verhältnissen und der Lebenssituation der Menschen auf den Philippinen gab Dr. Ursula Silber, die dem deutschen Weltgebetstagskomitee angehört. Anhand einer Diashow erfuhren die Besucher, dass die Philippinen in Südostasien aus mehr als 7000 Inseln bestehen. Auf der einen Seite gibt es beeindruckende Landschaften wie tiefgrüne Urwälder, tropische Riffe und die berühmten Reisterrassen, auf der anderen Seite zerstörerische Naturgewalten wie Vulkane und Taifune.

Die Philippinen sind das drittgrößte katholisch geprägte Land der Erde mit 80% Katholiken und neben Osttimor der einzige Staat Asiens mit katholischer Bevölkerungsmehrheit.

 vergrößernWeltgebetstag am 3.03.2017 im Sailaufer Bürgerzentrum - Philippinen "Was ist denn fair?". Aktion zum Thema Reis. Susanne Mahlmeister

In denTexten des Gebetsheftes prangern philippinische Frauen Missstände in ihrem Land an: Arbeitsrechtsverletzungen, Gewalt, Sextourismus, Ausbeutung als Haushaltshilfen im Ausland, Naturkatastrophen und ihre Nachwirkungen, Umweltschäden durch menschlichen Raubbau – damit Entzug der Lebensgrundlage vieler Menschen. Sie bringen ihre Anliegen vor Gott.

In der noch jungen, unstabilen Demokratie verteilen wenige die politische Macht und den wirtschaftlichen Besitz unter sich. Korruption beim Abbau der Rohstoffe, Armut beim größten Teil der Bevölkerung, Abwanderung ins Ausland, Menschenrechtsverletzungen, Diskriminierung indigener Völker sind weitere Problemfelder.

Einen vorwiegend positiven Blick auf die Philippinen warf Eric Merida, der dort 1986 geboren ist. Mit 6 Jahren kam er von den Philippinen nach Sailauf, lernte die deutsche Sprache, besuchte Kindergarten und Schulen und absolvierte eine Lehre als Industriekaufmann. Mit 18 erhielt er die deutsche Staatsbürgerschaft.

 vergrößernWeltgebetstag am 3.03.2017 im Sailaufer Bürgerzentrum - Philippinen. Eric Merida bei seinem Vortrag zum Leben auf den Philippinen. Susanne Mahlmeister

In seinem authentischen, sehr informativen Vortrag vermittelte er dem interessierten Publikum viele persönliche Eindrücke, die er bei seiner Reise zu seinen Wurzeln vom September 2015 bis Juni 2016 gewonnen hat. Dazu zeigte er Fotos und ein Video. Die Liebe zu seinem Herkunftsland wurde deutlich spürbar, auch wenn er die Sprache inzwischen verlernt hat. „Hin- und hergerissen“ fühle er sich, wenn er seine Verwandten auf den Philippinen besucht, die Gastfreundlichkeit, den Familienzusammenhalt und die fröhliche Lebenseinstellung der Filipinos erlebt. Doch dort vermisse er andererseits seine Familie und Freunde in Deutschland.

Die Menschen der Philippinen beschrieb Eric als tief religiös: „Ich finde es beneidenswert, dass sie die Religion als Teil ihres Lebens ansehen und nicht als Last. Dass sie die Kraft des Gebetes nicht unterschätzen, immer für sich und ihre Mitmenschen beten und dankbar sind, wenn ihre Gebete erhört wurden. Sie scheuen sich nicht, ihre Gefühle zu zeigen.“
Am Ende seiner Ausführungen bedachten ihn die ZuhörerInnen mit einem herzlichen Applaus. Mit dabei waren auch seine Mutter Rebecca Maier, seine Schwester und weitere Verwandte, die köstliche Speisen zum Buffet beisteuerten.

Im folgenden Wortgottesdienst stand das Evangelium nach Matthäus 20,1-16, das Gleichnis vom Weinbergbesitzer, der am Ende des Tages jedem Tagelöhner ein Silberstück auszahlt, im Mittelpunkt. Gottes Gerechtigkeit stellt sich anders dar, als von uns Menschen erwartet, sie ist barmherzig.

Einige Frauen des Teams rückten das Grundnahrungsmittel Reis ins Blickfeld und verteilten Reistütchen als Zeichen der Solidarität mit den Menschen der Philippinen.

 vergrößernWeltgebetstag am 3.03.2017 im Sailaufer Bürgerzentrum - Philippinen "Was ist denn fair?" Vorbereitungsteam v. li.: Sigrid Schmitt, Ursula Silber, Christine Fuchs, Monika Polovitzer, Christiane Laibacher, Rosamunde Schug, Saskia Braun, Renate Megerle, Maria Fries, Hannelore Bergmann, Xander Fleckenstein, Susanne Mahlmeister. Es fehlen Anja Megerle und Lioba Hauck. Susanne Mahlmeister

Susanne Mahlmeister bedankte sich am Ende des gemeinsamen Gottesdienstes bei allen Mitwirkenden und Gästen. Sie ließen sich die vielfältigen Speisen und Getränke schmecken, die im Foyer aufgebaut waren. Mit durchweg positiven Rückmeldungen und ihrer Spende zugunsten von Projekten des Weltgebetstages würdigten sie die Arbeit der Frauen des Vorbereitungsteams. Die Projektarbeit des Weltgebetstagskomitees unterstützt Frauen und Mädchen darin, ihre politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rechte durchzusetzen.  Am Ende befanden sich 497 Euro in der Spendenbox. Dafür ein herzliches Vergelt’s Gott!

 

Es segne uns Gott, die Quelle der Gerechtigkeit.
Es segne uns Jesus Christus, der Unrecht und Verfolgung für uns erliitt.
Es segne uns die Heilige Geistkraft, die uns stark macht, für Gerechtigkeit und Frieden zu arbeiten.
(aus der Gottesdienstordnung zum WGT 2017)

 

Grüße aus Shanghai

 vergrößernWGT Shanghai Monika Weibert

Monika Weibert, die zurzeit in Shanghai lebt, meldete sich per Whatsapp. Zusammen mit Frauen der DCGS - Deutschsprachig Christlichen Gemeinde Shanghai – feierte sie den Weltgebetstag in einem Privathaus. Sie hatten viel Freude bei der Vorbereitung und beim Gottesdienst, wie man auf den Fotos sehen kann. Frau Weibert grüßt alle Frauen aus Sailauf und Eichenberg ganz herzlich. 


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