PG Vorspessart
Mariä Lichtmess - Darstellung des Herrn – Zu einer Anbetungsnacht vor dem Allerheiligsten versammelten sich Katholiken der Pfarreiengemeinschaft von Freitagabend, 2.02. bis Samstagmorgen, 3.02.2018 in der Feldkahler Kirche.

Drei Heilige Messen (Triduum) und Anbetungsstunden waren über die Nacht verteilt:

Am Abend des 2. Februar feierte Pfarrer Uwe Schüller mit den Gläubigen in der noch weihnachtlich geschmückten St. Johannes von Nepomuk Kirche eine Messfeier zum Fest „Mariä Lichtmess  – Darstellung des Herrn“ mit Kerzenweihe und Lichterprozession.

Danach spendete er den eucharistischen Segen mit dem in der Monstranz ausgesetzten  Allerheiligsten und setzte dieses zur Anbetung über dem Tabernakel aus.

Bis Mitternacht beteten die Mitchristen den freudenreichen Rosenkranz und den Barmherzigkeitsrosenkranz sowie verschiedene Litaneien. Im Chorraum leuchteten die beiden schönen Christbäume, an den Altarstufen war die biblische Darstellung von Jesu Aufopferung im Tempel figürlich in Szene gesetzt. Die Muttergottesfigur am linken Seitenaltar schmückten prächtige weiße Rosen.

Das Fest „Darstellung des Herrn“ wird von der Kirche auch als Tag des geweihten Lebens begangen und um geistliche Berufungen gebetet.

Um 24:00 Uhr folgte eine Votivmesse zum Heiligsten Herzen Jesu. In weiteren Anbetungsstunden, die mit Stille, Litaneien und Rosenkranzgebeten ausgefüllt waren, harrten die Gläubigen bis zum frühen Morgen aus.

Um 6:30 am 3. Februar feierten sie mit Pfarrer Schüller eine Votivmesse zum Heiligen Geist, erhielten den eucharistischem Schlusssegen und den Blasiussegen.

„Herr Jesus Christus, bleibe bei uns als das Licht unserer Finsternis,
als die Macht unserer Ohnmacht,
als das Leben in unserem Tod,
als der Trost in unserem Leid,
als die Kraft in unseren Versuchungen,
als das Erbarmen in unserer Friedlosigkeit,
als die Hoffnung in unserem Sterben,
als das Licht unseres Lebens.“

Hintergrund:

Mariä Lichtmess – Darstellung des Herrn – Tag des geweihten Lebens

(POW) 40 Tage nach Weihnachten, am 2. Februar, feiert die Kirche das Fest der Darstellung des Herrn, im Volksmund auch Mariä Lichtmess genannt.

 vergrößernMeine Augen haben das Heil gesehen. (Lk 2,22-32) Martin Mahlmeister

In den Schriften der Bibel taucht die Zahl 40 oft in Verbindung mit verschiedenen Zeiteinheiten auf: 40 Jahre zog das Volk Israel durch die Wüste, bevor es das gelobte Land erreichte. Jesus verbrachte 40 Tage und Nächte in der Wüste, bevor er begann, in der Öffentlichkeit von Galiläa zu wirken. All den verschiedenen 40-Tage-Fristen ist etwas gemeinsam: Es geht um Zeiten der Klärung und Vorbereitung. Sie werden durchlebt, bevor Gott sich zeigt. Darauf verweist in der biblischen Symbolsprache die Zahl 40.

In der Lebensgeschichte Jesu, wie sie im Evangelium des Lukas überliefert wird, war die „Darstellung Jesu im Tempel“ ein solches Ereignis, bei dem Gottes gute Absicht offenbar wurde. Wie es für jede jüdische Familie Brauch ist, wurde Jesus als der erstgeborene Sohn 40 Tage nach seiner Geburt in den Tempel nach Jerusalem gebracht. Das erinnert an die rettende Tat Gottes, durch die Israel aus dem Elend Ägyptens wunderbar herausgeführt wurde. Für die Mutter erfolgte ein Reinigungs- und Segensritus. Die 40 Tage waren zudem ein wichtiger Schutzraum zwischen Mutter und Neugeborenem für die Entfaltung und Festigung ihrer Beziehung. 

„Darstellung des Herrn“ meint, dass Jesus Gott geweiht, übereignet ist. Es wird öffentlich bezeugt, dass er Gottes Eigentum ist und bleibt. Im Tempel kommt es zur Begegnung mit dem Propheten Simeon und der alten Prophetin Hannah, die schon viele Jahre ihren Dienst an diesem heiligen Ort versehen. Simeon preist Jesus als das Licht der Welt. Seine Worte wurden von der Kirche in ein Gebet aufgenommen, das bei der Komplet, dem kirchlichen Nachtgebet, gesprochen wird. Auch die Prophetin Hannah lobt angesichts des Kindes Gott und beginnt als erste Frau mit der Verkündigung dieser Heilsbotschaft an alle, die auf die Erlösung Israels harren. 

Ab dem vierten Jahrhundert werden am Lichtmesstag die für das nächste Jahr benötigten Kerzen geweiht, weshalb Wachsmärkte, eben Licht(er)messen, durchgeführt wurden. Daher hat sich der Name „Mariä Lichtmess“ eingebürgert. Die weihnachtliche Lichtsymbolik kommt noch einmal zur Geltung – in vielen Kirchen finden Kerzenweihen und Lichterprozessionen statt. Mit Einführung des neuen Allgemeinen Römischen Kalenders von 1969 wurde dieses Fest in „Darstellung des Herrn“ umbenannt, um die biblische Wurzel des Festes zu unterstreichen.

Im Volksbrauch und im bäuerlichen Leben ist Lichtmess ein besonderer Tag: Die Herrschaften können wieder bei Tag, ohne „künstliches“ Licht, zu Abend essen. Traditionell wurden zu diesem Termin die Dienstverträge für Knechte und Mägde erneuert. Das Wetter des Lichtmesstages gibt laut alter Bauernregel Auskunft über die Dauer des Winters: „Wenn’s an Lichtmess stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit; ist es aber klar und hell, kommt der Lenz noch nicht so schnell.“

 

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