„Eine Woche nach der Auferstehung Jesu standen die Jünger noch unter dem verstörenden Eindruck des leeren Grabes. Aus unsicheren, ängstlichen und zweifelnden Freunden Jesu wurden allmählich Menschen, die an der Botschaft Jesu festhielten und seine Auferstehung verkündeten.“ sagte Frau Fries zu Beginn der Wortgottesfeier in der österlich geschmückten Kirche.
Das Evangelium berichtet vom zweifelnden Apostel Thomas, der erst an die Auferstehung glaubte, als er den auferstandenen Jesus gesehen und seinen Finger in dessen Wunden gelegt hatte. (Johannes 20,19-31). Thomas sei mit den modernen Menschen heute vergleichbar, denn er sei ein denkender und hinterfragender Mensch gewesen, der genau hinsehen wollte, sagte Frau Fries. Jesus habe ihn ernst genommen, weil er wusste, wie sehr wir Menschen Berührungen brauchen. Er habe Thomas bei dessen Suche liebevoll und freundlich begleitet. Daraufhin konnte Thomas bekennen: „Mein Herr und mein Gott!“. Diese tiefe Glaubensaussage sei aus der Nähe der Begegnung erwachsen.
Die Jünger könnten uns daran erinnern, dass es unterschiedliche Wege zum Glauben gebe, so Frau Fries. „Wir hören vieles, überlegen oft, ob der Glaube tragen kann. Dann gibt es plötzlich Situationen, die uns anrühren und staunen lassen; wir sind ergriffen und überwältigt und können glauben: Jesus, du lebst wirklich!“
Da der Sonntag nach Ostern vielerorts (u.a. in Rottenberg) als Weißer Sonntag gefeiert wird, ging die Gemeindereferentin auch auf die Erstkommunion ein: Die Kinder lernten, die Wirklichkeit mit den Augen des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe zu sehen und zu verstehen. Für sie und deren Eltern und Wegbegleiter äußerte sie den Wunsch, dass sie möglichst viele Mosaiksteine des Glaubens sammeln könnten: gemeinsame Gebete und Lesen in der Kinderbibel, Teilnahme an Gottesdiensten und glaubhafte Vorbilder gehörten dazu. „Wir alle können dafür sorgen, dass die Botschaft der Auferstehung lebendig bleibt und wir darauf vertrauen können!“
In den Fürbitten betet die Gemeinde für Menschen, die am Glauben zweifeln, für Verwundete an Leib und Seele, für den Frieden auf der Welt und die Kommunionkinder.
Segensgebet: „Gottes Segen erfrische uns wie eine überströmende Quelle, die nie versiegt. Österliche Freude und der Friese des Auferstandenen wohne in unseren Herzen. Sei Geist der Liebe begleite uns auf unseren Lebenswegen.“