PG Vorspessart
Ausflugsfahrt der Rottenberger Senioren nach Amorbach im Odenwald – Bei super Reisewetter starteten wir pünktlich mit vollem Bus am Feuerwehrhaus.

Eine Woche zuvor hatten wir ja im September noch über 30 Grad Wärme. Nach einer ruhigen Fahrt sind wir beim Nudelhersteller Berres in Gerolzahn bei Walldürn angekommen. Wir wurden herzlich empfangen und konnten uns gleich im Hofladen informieren und nach Herzenslust einkaufen. Anschließend hielt uns Herr Edelmann einen humorvollen und informativen Vortrag über die Nudelherstellung. Nun ging es in die gläserne Nudelproduktion. Natürlich genau nach Vorschrift in weißen Schutzmänteln. Wir sahen alle sehr gut aus. Danach begann die „Schlacht" am Nudelbuffet.
Es ging dabei aber gesittet zu. Die Köchin hatte sich sehr ins Zeug gelegt und uns vier verschiedene Nudelgerichte zubereitet.  Diese haben sehr, sehr gut geschmeckt. Auch ein Nachschlag war jederzeit möglich. Danach fuhren wir nach Amorbach zu dem kulturellen Teil unserer Fahrt. Um 14 Uhr wurden wir von zwei Gästeführern empfangen und wir besichtigen die neu renovierte Abtei Amorbach. Dabei haben wir viel Wissenswertes über die Geschichte erfahren: Das Kloster Amorbach war eine Benediktinerabtei und eine der frühesten Klostergründungen im mainfränkischen Raum. Die Gründung wird auf das Jahr 734 datiert. Im Jahr 1734 feierte man 8 Tage lang das tausendjährige Bestehen. Das Kloster Amorbach hatte eine große Bedeutung für die kirchliche, kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung im östlichen Odenwald. 1803 wurde es im Rahmen der Säkularisation aufgehoben. Seitdem gehören die Gebäude und Ländereien den Fürsten zu Leiningen.

1783 bis 1786 entstand ein neuer Konventbau. Hier findet man die Bibliothek und einen Festsaal („Grüner Saal") im „Amorbacher Zopfstil", eine Spielart des Frühklassizismus. In den Bücherschränken steht heute die 35.000 Bände umfassende Bibliothek der Fürsten zu Leiningen. Beide Räume sind noch im Original erhalten.
Bereits 1782 erhielt die Kirche die seinerzeit größte Orgel der Welt. Erbaut wurde sie in acht Jahren von den Brüdern Johann Philipp und Johann Heinrich Stumm aus dem Hunsrück. Das Werk umfasste mehr als 5116 Pfeifen und ein Glockenspiel. Die Orgel der Abteikirche ist heute noch eine der größten erhaltenen Barockorgeln Europas. Das Gehäuse wurde von den Gebrüdern Schäfer aus Karlstadt am Main gebaut. Leider konnten wir den Klang der Orgel nicht hören. Nach der Führung legten wir noch in der Klostermühle - heute Cafe und Backhaus mit schönem Kaffeehausambiente - eine Kaffeepause ein. Danach ging es nach Hause.
Amorbach ist noch einmal eine Reise wert. Vielleicht zu einem Orgelkonzert?

Marianne Stenger

(Mitglied im 60plus Orga-Team.)

 

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