Wälder, Wiesen, Äcker und Gärten sind von Schnee bedeckt. Es ist sehr kalt, der Himmel meist grau verhangen. Viele Menschen sind krank.
Gestern habe ich gehört: Ende Februar werden die Tage 1 ½ Stunden länger sein als Anfang Februar. Einmal schon stand ich kurz in der Sonne und habe gespürt, dass sie wieder ein wenig wärmt. Ich ahne den Frühling und den Neubeginn und träume – wenn ich durch den alten Sailaufer Friedhof hinunter ins Büro gehe - von der Wildkirschenblüte.
Diesen Winter spüren wir oft genug auch in uns selbst: Erstarrung, Farblosigkeit, Traurigkeit, Kraftlosigkeit; dann, wenn wir nicht wissen, wie es weitergehen soll; wenn Krankheiten unser Leben bedrohen; wenn Beruf und Familie uns überfordern; wenn Unstimmigkeiten und Streit das Ehe- und Familienleben bestimmen; wenn Menschen, die uns nahe stehen, sterben.
Oft dürfen wir nach solchen Phasen einen Frühling erleben: Neue Perspektiven tun sich auf, Probleme können gelöst werden, Kraft, Freude und Schwung kehren zurück. Das Leben bekommt neuen Glanz – Auferstehung im Alltag.
Oft genug dauern solch schwere Zeiten jedoch länger als einen Winter, die Hoffnung auf Veränderung fällt zunehmend schwer.
Die Jünger Jesu erlebten nach der Hinrichtung ihres Meisters einen solchen „Fall ins Bodenlose“. Sie waren nüchterne Menschen; Jesus war tot, mit ihm mussten sie auch ihre Zukunftsperspektiven begraben. Der Satz: „ER ist nicht tot, er lebt!“ riss sie – nach anfänglichem Misstrauen – aus ihrer Resignation, ließ sie selbst auferstehen und zu einem neuen Leben finden.
Machen wir es ihnen nach! Lassen wir uns den Glauben an die Auferstehung Jesu und an unsere eigene nicht nehmen, auch wenn wir selbst oft unsere Fragen und Zweifel haben, auch wenn viele Menschen uns deshalb als naiv belächeln. Öffnen wir unsere Augen, unsere Ohren und unser Herz für die vielen Auferstehungsgeschichten in der Natur, in unserem Leben und in der Bibel! Der Glaube an die Auferstehung wird uns zunehmend stark und frei machen."
Dies wünscht Ihnen von Herzen
Ihre Gemeindereferentin Maria Fries im Namen des Seelsorge- und Pfarrbriefteams