„Bekehrt euch und glaubt an das Evangelium“ oder „Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren wirst" (lat. „Memento homo, quia pulvis es et in pulverem reverteris“) , sprachen Pfarrer Andreas Reuter und Helfer beim Auflegen der Asche.
Vor dem großen Kreuz im Chorraum der Kirche St. Johannes von Nepomuk war wieder ein transparentes Fastentuch angebracht, das von hinten violett angestrahlt wurde. Auch der Pfarrer trägt nun ein violettes Gewand – die liturgische Farbe der Fastenzeit. Orgelmusik wird in dieser Zeit nur sparsam eingesetzt.
Gebet:
Gott, du willst nicht den Tod des Sünders,
du willst, dass er sich bekehrt und lebt.
Erhöre gnädig unsere Bitten:
Segne + diese Asche,
mit der wir uns bezeichnen lassen,
weil wir wissen, dass wir Staub sind
und zum Staub zurückkehren.
Hilf uns, die vierzig Tage der Buße
in rechter Gesinnung zu begehen.
Verzeihe uns unsere Sünden,
erneuere uns nach dem Bild deines Sohnes
und schenke uns durch seine Auferstehung
das unvergängliche Leben.
Darum bitten wir durch ihn, Christus unseren Herrn. Amen.
Hintergrund: Österliche Bußzeit
Mit dem Ritus des Ascheauflegens am Aschermittwoch wird die Zeit eingeleitet, die zur Vorbereitung auf Ostern und zur Umkehr und Buße dienen soll. Im zweiten Jahrhundert noch auf ein zweitägiges Trauerfasten vor Ostern beschränkt, war es bereits im vierten Jahrhundert fester Brauch, sich 40 Tage auf das Hochfest der Auferstehung des Herrn vorzubereiten.
Dieses Zeitmaß leitet sich aus der Bibel ab; vor allem von der 40-tägigen Zeit des Betens und Fastens, die Jesus nach der Taufe im Jordan in der Wüste auf sich nahm. Der Beginn der Fastenzeit am Aschermittwoch rührt daher, dass am Sonntag nicht gefastet wird und dennoch 40 Fastentage erreicht werden sollen. Das neue Verhältnis zu Gott, das neue Leben, die Vergebung der Schuld – alles, was an Ostern gefeiert wird, ist schon Thema der Fastenzeit. Für Katholiken gehört der Empfang des Bußsakraments zur Österlichen Bußzeit – neben dem Verzicht, zum Beispiel auf Sucht- und Genussmittel, aber auch auf Luxus.
Das Geben von Almosen in den Wochen vor Ostern hat in der bischöflichen Aktion Misereor eine weltweite Dimension bekommen. Allgemein wird eine Intensivierung des Glaubenslebens angestrebt. So widmet sich der Kreuzweg als besonderes Gebet der Österlichen Bußzeit dem Leiden und Sterben Jesu. Aschermittwoch als Beginn der Österlichen Bußzeit sowie Karfreitag sind die streng gebotenen Fasten- und Abstinenztage. Katholiken sind angehalten, an diesen Tagen nur eine Mahlzeit zu sich zu nehmen und auf Fleisch und Alkohol zu verzichten.
Quelle: Kirchenlexikon Bistum Würzburg