PG Vorspessart
3. Adventssonntag – Am 3. Adventssonntag, dem 16. 12. 2012 feierten Eichenberger Gläubige eine Messfeier zu „Gaudete“. „Freuet euch!“ ruft Paulus der Gemeinde von Philippi zu: „Der Herr ist nahe“ (Phil 4,4-7)

Das gelte auch uns in der Vorbereitung auf Weihnachten, sagte Vikar Tomy Cherukara. Ein freudiger Tag, an dem Paulus zur „Freude im Herrn“ aufruft. Er spricht davon, jede Sorge zu Gott zu bringen, verbunden mit Bitten, Flehen und Dank.

Was „im Herrn“ alles bedeuten könnte, dazu müssten wir auch auf das Evangelium (Lk 3, 10-18) schauen. Johannes der Täufer will das Volk zur Umkehr bewegen, zu einem Neuanfang mit Gott. Es ist Advent, Johannes verkündet das Kommen des Messias in diese unsere Welt.

Die Predigt im Wortlaut:

Liebe Schwestern und Brüder!

Johannes der Täufer verkündet Umkehr und Neuanfang. Da kommen die Menschen zu ihm und fragen: „Was sollen wir tun?“ Der Evangelist belässt diese Frage zunächst so allgemein. Später spitzt er sie zu auf zwei Berufsgruppen: die Zöllner und die Soldaten. Ihnen unterstellte man damals, dass unerlaubte und unsaubere Übergriffe zu ihrem beruflichen Alltag gehörten.

 Dabei erstaunt es, was in der Antwort des Täufers als Auftrag formuliert wird. Das sind keine radikalen Weisungen. Es sind Gebote der Menschlichkeit, die der Täufer einfordert: „Wer zwei Gewänder hat, der gebe eines davon dem, der keines hat, und wer zu essen hat, der handle ebenso.“ Ein wenig mehr Menschlichkeit, ein wenig mehr Teilen, ein wenig mehr Blick auf den Mitmenschen. Das ist es also.

Und für die angesprochenen Berufsgruppen gilt ebenso: nicht mehr verlangen, als recht ist, niemand misshandeln und erpressen. Man könnte sagen: Lebt einfach ordentlich und mit­menschlich!

„Was sollen wir tun?“ Diese Frage sollten wir heute auch uns stellen. Was sollen wir tun, um uns auf Weihnachten vorzubereiten? Was Lukas vom Täufer berichtet, das gilt auch für uns heute: auf unsere Mitmenschen sehen. Wem geht es schlecht? Wer braucht unsere Hilfe? Mit wem können wir das teilen, was wir im Überfluss haben? Wir haben genug damit zu tun.

Wenn wir die Antworten des Täufers genau betrachten, sehen wir: Es ist doch sehr viel. Und wer könnte behaupten, diese Botschaft hätte ihre Aktualität, ihre Dringlichkeit bis heute verloren. Es gibt so viele Arme, Einsame, Hilfsbedürftige unter uns.

Vergessen wir nicht, wie Paulus formuliert hat: „Freut euch im Herrn!“

Vorbereitung auf Weihnachten, auf das Kommen des Herrn, meint also genau dieses: Zuwendung zu den Menschen um uns, mit ihnen teilen, sie nicht übervorteilen – nur so gelingt neue Zuwendung zu Gott.

Dafür müssen wir nicht weit blicken und gehen. In unserem Lebensumfeld gibt es genug Menschen, mit denen wir teilen könnten, ja teilen müssten.

Johannes rüttelt uns auf. Seine Rede ist ernst gemeint. Wir müssen sie hören, nicht überhören.

Anlass also zur Umkehr. Zugleich auch Anlass zur Vorfreude, zur Freude auf Weihnachten, eben Freude „im Herrn“ – Advent, eine freudige, eine spannende Zeit. Amen.

 

 

 

 

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