Die verbliebenen Vorstandsmitglieder führten durch ein abwechslungsreiches Programm - sehr zur Freude der KABler, die an adventlich geschmückten Tischen Platz genommen hatten.
Mit einer Andacht eröffnete Pfarrer Uwe Schüller den Nachmittag. Dabei lenkte er den Blick auf die heilige Barbara, deren Gedenktag am 4. 12. im Heiligenkalender steht. Sie habe sich trotz vieler Bedrängnisse treu zu Christus bekannt und die Hoffnung nie verloren. Als Hoffnungszeichen gelten daher die Barbarazweige, deren Blüten sich zu Weihnachten öffnen, so wie sich Barbara für das Evangelium geöffnet und auf ein neues Leben bei Gott gehofft habe. Jeder erhielt einen gesegneten Barbarazweig. Die Adventslieder begleiteten Sabine Then und ihr Sohn musikalisch mit Klarinette und Trompete.
Auf einfühlsame Weise gab der Pfarrer zu bedenken, dass die guten Werte und Werke, für die die KAB stehe, weiterlebten, auch wenn der örtliche Verband seine Arbeit aus verschiedenen - vor allem aus Altersgründen - einstelle. Der ehemalige erste Vorsitzende Herbert Büdel verdeutlichte in einer kurzen Ansprache die Relevanz der Katholischen Arbeitnehmerbewegung im gesellschaftlichen Leben und ihre Aktivitäten im sozialpolitischen Bereich. So setze sie sich beispielsweise für die Mütterrente und ein faires Rentenmodell ein, um Altersarmut entgegenzuwirken. Sie kämpfe für einen freien Sonntag, fernab jeden Konsums und biete Rechtsberatung in schwierigen Situationen am Arbeitsplatz an.
Kassiererin Edith Schmitt gab einen Überblick über das Verbandsvermögen und die geplante Verwendung nach der Auflösung. Das Geld soll nach dem Willen des Vorstands dem KAB-Notwerk und weiteren sozialen Zwecken zugutekommen. Stellvertretende Vorsitzende Susanne Mahlmeister und Edith Schmitt nahmen die Ehrungen der anwesenden Mitglieder vor. Es gab für jede und jeden eine schöne Urkunde für treue Mitgliedschaft, über die sich alle sehr freuten. Die meisten haben ihre Mitgliedschaft gekündigt, drei traten in Nachbarverbände über.
Ein reichhaltiges Kuchenbuffet, das von fleißigen Bäckerinnen bestückt war, lud zum Zugreifen ein. An der Kaffeetafel tauschte man schöne Erinnerungen aus. Diese Erinnerungen frischte Susanne Mahlmeister mit einer reich bebilderten Powerpointpräsentation aus der Verbandsgeschichte der letzten 57 Jahre auf. Material dazu hatte sie in der Verbandschronik gefunden, die in den letzten Jahren von Schriftführerin Klara Müller gewissenhaft geführt worden war. Das gab Anlass zu vielen Gesprächen, so dass die Zeit wie im Fluge verging.
Dabei wurde auch nochmals deutlich, welch wertvollen Beitrag der Verband zum Leben der Gemeinde Sailauf beigetragen hatte. Die KABler seien immer eine fröhliche Gemeinschaft gewesen, wie Herbert Büdel betonte. Daher war es auch durchaus angebracht, gegen die Wehmut am Schluss noch ein Gläschen Sekt zu trinken und sich für die kommende Zeit alles Gute zu wünschen.
Nicht jeder Abschied
muss Tränen kosten.
Es gibt auch die dankbare Erinnerung
an sonnige Tage,
an genossenes Glück;
es gibt die Hand, die loslassen kann,
wie geöffnet,
um sie der Zukunft
empfänglich entgegenzustrecken.
Christa Spilling-Nöker