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Hochfest Mariä Himmelfahrt – In den 1700 überwiegend katholischen Gemeinden Bayerns haben am 15. August Behörden, Fabriken und Geschäfte geschlossen: Gefeiert wird das Hochfest „Mariä Himmelfahrt“. Dahinter verbirgt sich theologisch korrekt gesprochen das Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel:

Maria ist mit Leib und Seele als ganzer Mensch in die Herrlichkeit Gottes aufgenommen worden. Diesen Glaubenssatz erhob Papst Pius XII. im Jahr 1950 zum Dogma.

Traditionell mit dem Hochfest verbunden ist der Brauch der Kräutersegnung. Dahinter steht der Gedanke, dass die Heilkraft der Kräuter durch die Fürsprache der Kirche dem ganzen Menschen zum Heil dienen soll. Dieses Heil ist in Maria in besonderer Weise deutlich geworden.

Mit den Blumen und Kräutern bringen wir an diesem Festtag die Schönheit der Schöpfung in den Gottesdienst, der so zu einem sommerlichen Fest der Freude und der Erlösung wird.

Bereits am Sonntag, dem 11. August werden in den Gottesdiensten die mitgebrachten Kräutersträuße gesegnet.  Rottenberger und Sailaufer Gläubige treffen sich am 15. August an der Rottenberger Waldkapelle zur Messfeier mit Kräuterweihe. Die genauen Gottesdienstzeiten sind dieser Homepage zu entnehmen

Hintergrund: Kräuterbuschen – „Werzbärre“:

Sieben oder neun bis 77 Kräuter sind es, die traditionell in den Weih- oder Würzbüschel, Marienwisch, Würzwisch oder Sangen genannten Sträußen zu finden sind. Darunter Johanniskraut, Kamille, Minze, Wermut, Wohlmut, Majoran, Holunder, Beifuß, Schafgarbe, Basilikum und Sonnwendkraut. Dazwischen sind mitunter auch eine Königskerze, eine Rose oder Getreideähren vertreten. Die Kräuterbüschel sollen nach Volksglauben vor Unwettern oder Krankheiten schützen, indem sie auf dem Dachboden aufgehängt, im Herd verbrannt und dem Essen oder Viehfutter beigemischt werden. In manchen Gegenden werden die Pflanzen und Kräuter, die am Mariä Himmelfahrtstag in den Kirchen geweiht werden, auch Kindern und Jungvermählten ins Bett oder Toten in den Sarg gelegt. Das Marienfest war einst auch der Tag der Apotheker und Drogisten, der Gärtner und Blumenhändler, der Gewürzkrämer und Parfümeure.

Der Brauch der Kräuterweihe geht bis in die vorchristliche Zeit zurück. Schon die Ägypter, Griechen, Römer und die germanischen Völker kannten die Heilkraft bestimmter Pflanzen. Im Mittelalter wurde der Brauch christianisiert, indem die Wirkung der Gewächse auf Gott und die Fürsprache Marias zurückgeführt wurde. Die frühesten Belege stammen aus dem 10. Jahrhundert. Die christliche Legende, die der Kräuterweihe zu Grunde liegt, dreht sich um die Himmelfahrt Marias: Als die Apostel nach drei Tagen das Grab der Muttergottes öffneten, fanden sie statt des Leichnams duftende Blumen und Kräuter darin.

Zu Mariä Himmelfahrt beginnt der „Frauendreißiger“, der bis zum Fest Mariä Geburt am 8. September beziehungsweise bis Mariä Schmerzen am 15. September gezählt wird. In dieser Zeit sind die hiesigen Kräuter voll ausgereift. Auch die teils darin vorhandenen Gifte sollen ihre Schärfe verloren haben. Auch dieses christliche Brauchtum lässt sich auf das Fasten der Germanen vor den Erntefesten zurückführen. An zahlreichen Wallfahrtsorten im Bistum Würzburg werden Mariä Himmelfahrt und die folgenden Marienfeste besonders feierlich begangen. Beeindruckend ist die Feier am Maria Ehrenberg in der Rhön.

Informationen zum Thema „Heilkraft aus dem Garten Gottes. Kräuterweihe – mehr als ein alter Brauch“ gibt ein Werkblatt der Katholischen Landvolkbewegung. Weitere Informationen im Internet unter www.werkblaetter.de.

Quelle: Pressedienst Ordinariat Würzburg

 

 

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