Um dieses bedeutungsvolle Wortspiel ging es beim zweiten Abendlob in der Fastenzeit am 16. März 2022 in der Rottenberger Kirche.
Die Füße tragen uns durch das Leben. Das Röntgenbild eines gebrochenen Fußes ist Grundlage für das Misereor Hungertuch 2021 / 2022 von Lilian Moreno Sanchez. Er gehört zu einem Demonstranten, der im Oktober 2019 in Santiago de Chile für Menschenrechte eingetreten ist und von der Staatsgewalt niedergeschlagen und verletzt wurde.
Ob er wieder gesund geworden ist und aufstehen konnte, wissen wir nicht.
Es ist kein unbedeutendes Wortspiel: Wieder stehen zu können, ermöglicht es, widerstehen zu können. Für Millionen von Menschen ist Widerstand die einzige Möglichkeit, aufzustehen gegen Unterdrückung und die Verletzung ihrer Menschenwürde. Das Bild der Künstlerin Lilian Moreno Sánchez mahnt uns, derjenigen Menschen zu gedenken, die den Mut zum Widerstand haben. Und zu schauen, wo wir selbst in unserem Umfeld zum Widerstand aufgefordert sind.
Mit (Friedens-)Gebeten, Meditationen, Liedern und in Stille konnten die Besucherinnen und Besucher in der St. Antonius-Kirche zur Ruhe und zum Nachdenken kommen. Die Texte zum Hungertuch haben nichts von ihrer Aktualität verloren. Täglich werden elementare Menschenrechte missachtet, Menschen ihrer Freiheit beraubt, verfolgt, geschunden und getötet.
Auch an diesem Abend schlossen wir die Menschen in der Ukraine und Russland in unser Gebet ein.
Das Vorbereitungsteam freut sich auf die nächste Begegnung am Donnerstag, dem 24. März in Feldkahl.