„Ihr seid ja richtig gut informiert“, bemerkte Gemeindereferentin Maria Fries anerkennend, die die Kindergartenkinder in der vollbesetzten St. Vitus-Kirche zum Leben des heiligen Martin von Tours befragte. Und tatsächlich hatten die Kinder schon einiges über das Leben des Mannes gehört, der im 4. Jahrhundert n. Chr. zunächst römischer Soldat war, sich später zum Christentum bekehrte und sogar Bischof wurde.
Die bekannte Szene, in der Martin am Stadttor von Amiens mit einem Bettler seinen warmen Mantel teilte, spielten Mitglieder des Kita-Teams in leicht abgewandelter Form vor, die zum Nachdenken anregen sollte: Der Bettler braucht auch andere Dinge nötig, z.B. etwas zu essen und zu trinken und Licht in seinem Leben. Arme Menschen gebe es sehr viele in unserem Land und der ganzen Welt, erklärte Erzieherin Doro. Zusammen mit den Kindern und ihren Familien unterstützt der Kindergarten in diesem Jahr die Aktion „Hilfe mit Herz“. Dazu hätten viele schon Päckchen gepackt und im Kindergarten gesammelt.
Vorn im Chorraum warteten schon die glänzenden Martinswecken, die Maria Fries segnete. Fröhliche Martinslieder klangen durch die Kirche, dazu schwenkten die Kinder ihre zum Teil wetterfest hergerichteten Laternen. Denn trotz nassen Novemberwetters – darin waren sich alle einig – wollten die Kinder im Martinszug bis zum Sämenhof laufen. Vor dem Tor warteten schon Pferd und Reiter, dazu spielten Mitglieder des Musikvereins tapfer gegen Kälte, Nässe und Dunkelheit an.
Sankt Martin
absteigen vom Pferd
des eigenen Erfolges
sich beugen zum Menschen,
der Hilfe braucht
Sich lösen
aus der warmen Geborgenheit
Den Mantel teilen
und das Geld und die Zeit
Christus begegnen im anderen
Ein Licht anzünden
in dunkler November Zeit.