PG Vorspessart

In einem geistlichen Wort wendet sich Pfarrer Reuter an alle Mitchristen der Pfarreiengemeinschaft: Liebe Schwestern und Brüder in Christus, diese ungewöhnliche Zeit lässt uns durch die auferlegten Ausgangsbeschränkungen wohl noch spürbarer bewusst werden, was ansonsten in unserem Alltag allzu selbstverständlich gehalten wird.

Wir Menschen sehnen uns nach Beziehungen und mitmenschlichen Begegnungen, die unser Leben bereichern. Vielen ist diese Erfahrung derzeit nicht oder nur eingeschränkt möglich. Ich denke etwa an die Menschen, denen der Besuch eines Angehörigen im Krankenhaus oder einer Pflegeeinrichtung verwehrt ist, und an die Kranken und Alten selbst. Ich denke auch an die Kinder, die sich etwa nicht mit ihren Spielgefährten treffen können. Gewiss kommen Ihnen noch andere in den Sinn: Menschen in ihrer Verwandtschaft, in ihrem Freundes- und Bekanntenkreis. Vielleicht gehören Sie selbst zu denen, die in dieser Corona-Krise als sogenannte «Risikogruppe» darunter leiden, die gewohnten Besuche ihrer Enkelkinder entbehren zu müssen.

Weil es in diesen Tagen und Wochen wertvoll sein kann, sich gegenseitig im Glauben zu stärken, darf ich Ihnen noch einmal die ausgesprochene Einladung zum häuslichen Gebet des «Engel des Herrn» mittags um 12 Uhr und im Laufachtal des Vaterunsers um 19 Uhr in ökumenischer Verbundenheit ans Herz legen.

Darüber hinaus möchte ich den kommenden Palmsonntag zum Anlass nehmen und an Sie eine weitere Einladung zum gemeinsamen Hausgebet aussprechen:

Sie sammeln im Garten ein paar Buchs- und andere blühende Zweige. Sie kommen – wenn möglich – in der Familie zusammen, binden diese als Zeichen der Hoffnung zu einem Buschen für den häuslichen Herrgottswinkel, und sie lassen einen weiteren Buschen in geeigneter Form einem (alten oder kranken) Mitmenschen in ihrem nahen Umfeld mit einem angehängten Gruß zukommen.

In unserem «Gotteslob» findet sich eine hilfreiche Dank- und Segensfeier (Nr. 27).
Sie ist als Anregung zu einem Hausgottesdienst gedacht, in dessen Rahmen Sie diese Buschen segnen dürfen. Ein entsprechendes Segensgebet ist hierzu unter Abschnitt 27 C abgedruckt. Ebenso können Sie die in Abschnitt 27,5 vorgeschlagene Schriftlesung durch das Evangelium vom Einzug Jesu in Jerusalem (Matthäus 21, 1–11) tauschen. Es findet sich beispielsweise im aktuellen Würzburger katholischen Sonntagsblatt. Das Einläuten des Sonntags oder ein Tagzeitenläuten am Palmsonntag selbst können Sie gerne zum Anlass für diesen Hausgottesdienst nehmen. Dieses Netzwerk unseres häuslichen Betens ist ein Zeichen der Hoffnung, weil es Getrenntes zusammenbringt, uns und anderen Halt und Stütze gibt.

So halte über uns und alle, die in dieser Corona-Krise für ein Fürbittgebet dankbar sind, der dreieinige Gott seine schützende Hand. In Jesus Christus hat er mit seinem Kreuz unser aller Kreuze angenommen und getragen, um mit uns zu gehen und bei uns zu bleiben. In dieser Gewissheit unseres Glaubens, die zur Hoffnung bewegt, mit Ihnen verbunden und für das Seelsorgeteam

Ihr Andreas Reuter, Pfarrer

Palmsonntag by christine limmer pfarrbriefservice k

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