PG Vorspessart
Heiliges Jahr der Barmherzigkeit – Nachdem der im Advent neu eingeführte Brauch der Herbergssuche in Feldkahl auf gute Resonanz bei vielen Familien stieß, wird er in ähnlicher Form auf die Pfarreiengemeinschaft St. Vitus im Vorspessart ausgeweitet. Ein schöner Marienschrein soll im Heiligen Jahr Aufnahme in den Häusern finden.

„Barmherzigkeit ist der erste Name unseres Gottes“, sagte Papst Franziskus zur Eröffnung des Heiligen Jahres. Gottes Barmherzigkeit wollen sich Mitchristen der Pfarreiengemeinschaft St. Vitus im Vorspessart (Dekanat Aschaffenburg-Ost) im Heiligen Jahr wieder neu vor Augen führen und darum bitten.

Pfarrer Uwe Schüller lädt sie ein, neben dem Bild des „Barmherzigen Jesus“, das in den vier Kirchen in Sailauf, Eichenberg, Rottenberg und Feldkahl zur Verehrung ausgestellt ist, das Bild der „Mutter der Barmherzigkeit“ in ihre Häuser aufzunehmen.

Nachdem der im Advent neu belebte Brauch der Herbergssuche („Frauentragen“) in Feldkahl auf gute Resonanz stieß, wird er nun in ähnlicher Form auf die Pfarreiengemeinschaft ausgeweitet.

Dazu hat Pfarrer Schüller in Handarbeit einen Schrein aus Holz gebaut und mit Acryl- und Pigmentfarben farbig gefasst. Er ist aufklappbar. In seinem Inneren befindet sich eine Ikone mit dem Motiv der Madonna Glikofilussa –  der liebkosenden Mutter Maria.

Die Gläubigen können damit seiner Ansicht nach einen neuen innigen Zugang zu Maria bekommen, wenn sie in stiller Andacht davor verweilen. Sie behalten den Marienschrein drei bis fünf  Tage und tragen ihn dann zu Bewohnern weiterer Häuser, die dies wünschen. Dazu erhalten sie eine Mappe mit Gebetsvorschlägen. Die Segnung und Aussendung des Schreines fand zum Fest „Darstellung des Herrn“ (Mariä Lichtmess) in der Feldkahler Kirche St. Johannes von Nepomuk statt.

Wer Interesse hat, den Schrein bei sich aufzunehmen, meldet sich bitte bei Frau Christina Ritter, Telefon 06024/ 5927. Bei Bedarf kann der Schrein auch gebracht werden.

Hintergrund:

Ikone Madonna Glikofilussa –  liebkosende Mutter

 vergrößernIkonenschrein mit der "Liebkosenden Madonna" PG St. Vitus im Vorspessart. Foto: Susanne Mahlmeister

Die Ikonen der orthodoxen Kirche sind nicht einfach "Abbildungen", sie ermöglichen als geweihte Objekte nach orthodoxem Glauben eine Verbindung zwischen Diesseits und Jenseits, zwischen irdischer und spiritueller Welt. Nicht wenigen wird sogar Wundermächtigkeit zugeschrieben. Sie gehorchen einem strengen Bilderkanon, der vom schaffenden, oft anonymen Heiligenschreiber ("Hagiograf") nur sehr zurückhaltend variiert wird. Der großen sakralen Bedeutung der Ikone entspricht ihre Ausgestaltung: Zumeist werden sie vom Künstler mit Blattgold verziert.

Dieses als Madonna Glikofilussa (grch. Glykophilusa) bezeichnete Ikonensujet zeigt die Muttergottes als zärtliche, sinngemäß übersetzt "liebkosende" Mutter des kleinen Jesuskindes.

 

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