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Bei völliger Dunkelheit standen Kommunionkinder, Firmlinge und viele Gläubige rund um das hell flackernde Osterfeuer vor dem Leichenhaus am neuen Friedhof. Es war aus alten Grabkreuzen des vergangenen Jahres aufgerichtet worden. Vikar Tomy Cherukara entzündete die stattliche Osterkerze am Osterfeuer und trug sie in einer kurzen Prozession zur Kirche.
„Lumen Christi!“ sang die Kantorin in der noch dunklen Kirche, die nach und nach heller wurde, als Messdiener das Licht an die Kirchenbesucher verteilten. Es folgte das Exultet, das große Osterlob, ebenfalls gesungen von Ursula Silber, die mit ihrer hellen, klaren Stimme den Kirchenraum erfüllte. Nach den Lesungen aus dem Alten Testament setzte zum Gloria die Orgel brausend ein: Aus dem Chaos ordnete sich nach und nach eine harmonische Melodie, die ins Osterlied „Heil uns Heil, Halleluja!“ einmündete und in das die Gemeinde kräftig einstimmte. Der Auferstandene hoch über dem Tabernakel des Hochaltares erstrahlte in hellem Licht, die Kirchenglocken und die Altarschellen begannen zu läuten. Diese punktgenaue Inszenierung ließ das Ostergeheimnis in besonderer Weise spürbar werden.
Das feierliche Halleluja, dreimal gesungen im Wechsel von Kantorin und Gemeinde, führte zum Evangelium hin. In seiner Predigt ging der Vikar auf die dritte Lesung ein, dem Zug der Israeliten durch das Rote Meer und die damit verbundene Befreiung aus der ägyptischen Knechtschaft. „Durch das Wasser hat Gott die Israeliten aus der Gefangenschaft Ägyptens befreit. Durch das Wasser der Taufe befreit uns Gott aus der Gefangenschaft des Satans. Gott hat damals den Israeliten neue Möglichkeiten eröffnet, neues Leben ermöglicht. Durch die Taufe begann auch neues Leben in uns. Ein ewiges Leben. Leben der Freiheit, Freiheit der Kinder Gottes. Ein Mensch, der nicht frei ist, kann kein vollständiges Leben führen. Die Freiheit ist das Ziel jedes Menschen, und die Freiheit Kinder Gottes hat uns Gott in der Taufe gegeben.“
Durch Christi Auferstehung könnten auch wir als neue Menschen leben: Auf Jesus Christus getauft und einst mit ihm auch in seiner Auferstehung vereinigt. Dieser Glaube könne uns für unser Leben neue Kraft und Hoffnung geben. Zur Taufwasserweihe sangen Kantorin und Gemeinde die Litanei der Osternacht, gefühlvoll begleitet von Martin Mahlmeister an der Orgel. Der Vikar schritt durch die Kirche und segnete alle mit dem neu geweihten Taufwasser.
Es schlossen sich die feierliche Eucharistie mit kräftig gesungenen Osterliedern an, und am Ende der 2 ¼ stündigen Messe segnete der Vikar die mitgebrachten Speisen. In den großen Auszug reihten sich die stattliche Anzahl an Messdienern, Kommunionkinder und Firmlinge ein. Viele Kirchenbesucher ließen noch die ganz besondere Stimmung in der prächtig geschmückten St. Vitus-Kirche auf sich wirken, als die Strahlen der Morgensonne durch das Chorfenster schienen.
Beim gut besuchten Osterfrühstück im Jugendzentrum freuten sie sich auf frische Brötchen und duftenden Kaffee. Mitglieder des PGR hatten ein reichhaltiges Buffet aufgebaut. In froher Atmosphäre konnte man hier die Osterfreude miteinander teilen
