Die Tradition dieses Festes geht auf biblischen Ursprung zurück: Im Alten Testament galt eine Frau vierzig Tage nach der Geburt eines Sohnes als unrein und musste sich im Tempel einem Reinigungsritual mit Opfergaben unterziehen. Außerdem galt der erstgeborene Sohn als Eigentum Gottes und musste mit einem Opfer ausgelöst werden.
vergrößernDarstellung des Herrn im Tempel - Krippenszene in der Feldkahler Kirche Christian SeitzNach dem Lukas-Evangelium (Lk 2,22/23) brachten auch Maria und Josef ihren erstgeborenen Sohn Jesus in den Tempel, wo er von Simeon und Hanna als Erlöser erkannt wurde: "Licht, das den Heiden leuchtete", rief Simeon, weshalb bei dem im 4. Jahrhundert in Jerusalem entstandenen Fest wie im gesamten Weihnachtsfestkreis die Lichtsymbolik eine besondere Rolle spielt. Mit dieser Symbolik wird die neue Hoffnung, die durch den Gottessohn in die Welt gekommen ist, versinnbildlicht.
Vor dem Altar der Feldkahler Kirche ist diese Tempelszene aufgebaut und lädt zum genaueren Betrachten ein: rechts Maria und Josef, links Hannah und der greise Simeon mit dem Jesusknaben auf dem Arm, im Hintergrund vor dem Eingang zwei Priester. Josef hält einen Korb mit zwei Tauben in der Hand, die er als Opfergabe mitgebracht hat. An ihren Gesichtern kann man ablesen, dass sich Simeon und Hannah der Besonderheit des Augenblicks wohl bewusst sind. Sie erkennen, dass sie den Messias, den Retter vor sich haben. Im Evangelium heißt es dazu: „Als die Eltern Jesus hereinbrachte, um zu erfüllen, was nach dem Gesetz üblich war, nahm Simeon das Kind in seine Arme und pries Gott mit den Worten: Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden.“
Bis heute ist das Fest „Mariä Lichtmess“ am 2. Februar auch der Tag, an dem die Kerzen für das ganze Jahr geweiht werden. Vikar Tomy Cherukara segnete in der Abendmesse die Kerzen und erteilte auch den Blasiussegen, der vor Halskrankheiten schützen soll.
In alter Tradition ging mit "Maria Lichtmess" auch das Wirtschaftsjahr in der Landwirtschaft zu Ende, was den Mägden und Knechten einige freie Tage und den Wechsel des Arbeitgebers ermöglichte. Rund um den 2. Februar sind außerdem auch verschiedene Bauernweisheiten entstanden. Die populärsten lauten: "Lichtemessen ist der Winter halb vergessen" und "Wenn's an Lichtmess stürmt und schneit, ist der Winter bald vorbei". Diese Weisheiten drücken die Vorfreude auf den Frühling aus. (Quelle: katholisch.de)