„Doch dieses Motto nach Lukas 19,5 weckt noch andere Assoziationen, gerade im Zusammenhang mit der Zachäusgeschichte, an die es sich anlehnt. Jesus selbst bittet Zachäus um Gastfreundschaft. Das ist durchaus ungewöhnlich und überraschend. Er tut es, weil er einem Mann, der von seinen Mitmenschen ausgegrenzt wird, Ansehen verleihen will. Gerade weil er sich ihm verstehend und vorurteilsfrei zuwendet, ermöglicht Jesus dem Zachäus das, was wir "Umkehr" nennen.
Um was er einst den zu den notorischen Sündern zählenden, fremden Zachäus gebeten hat, darum bittet er heute uns selbst. Er tut dies in Menschen, die uns nahestehen, genauso wie in Menschen, die als Fremde mit teilweise ganz anderen kulturellen und religiösen Überzeugungen in unser Land kommen.
Überall dort, wo wir andere annehmen, nehmen wir gleichsam Christus an, der bei uns zu Gast sein will.“
Bischof Dr. Friedhelm Hofmann