In der Vorabendmesse am Samstag, dem 17. Juni 2023, feierten Rottenberger Gemeindemitglieder das Patronatsfest ihrer Pfarrkirche St. Antonius von Padua.
In ihrer Kirche sind Statuen und Bilder des beliebten Heiligen mehrfach zu finden. Antonius habe in Wort und Tat Zeugnis für den Glauben an den liebenden Gott abgelegt, erklärte Pfarrer Reuter in seiner Predigt. So wie Jesus die zwölf Apostel ausgesandt habe, um das nahe Himmelreich zu verkünden (Tagesevangelium nach Matthäus 9.36-10,8), so beauftrage er bis heute Menschen, sich jeweils nach ihren Fähigkeiten für die frohmachende Botschaft einzusetzen.
Alle Berufenen und Getauften sollten diesen Sendungsauftrag im Dienst an den Mitmenschen ernstnehmen, so wie der heilige Antonius. Die Gemeinde sang während des Gottesdienstes drei Antoniuslieder. Schon am Gedenktag, dem 13. Juni, hatte eine Schar Gläubiger am Antoniusbildstock in der Nähe des Kalkwerkes eine Andacht gebetet.
Text: Susanne Mahlmeister
Fotos: Inge Dorsch und Susanne Mahlmeister
Hintergrund: Das Leben des heiligen Antonius von Padua
Beliebt, beliebter, Antonius von Padua (um 1195-1231). Er ist der Superstar unter den Heiligen und seine Statue findet sich in fast jeder Kirche. Dabei fing alles mit einer großen Enttäuschung an: Fernandez Martins de Bulhoes entstammte einer reichen Lissaboner Adelsfamilie, erhielt eine exzellente Bildung und trat den Augustiner-Chorherren bei.
Die Nachricht von fünf in Marokko hingerichteten Franziskanermissionaren beeindruckte den jungen Priester so sehr, dass er ihrem Glaubensvorbild unbedingt folgen wollte. Er wurde Franziskaner, benannte sich nach dem berühmten Wüstenvater Antonius und brach nach Nordafrika auf. Dort erkrankte er jedoch so schwer, dass er nach Monaten der Bettlägerigkeit unverrichteter Dinge umkehren musste.
Auf dem Rückweg nahm er am zweiten Generalkapitel des jungen Ordens teil, wo er erstmals auf Franz von Assisi traf. Dieser erkannte Antonius' außergewöhnliches Redetalent und sandte ihn als Prediger nach Norditalien. Statt wie damals üblich gegen vermeintliche Ketzer zu polemisieren, zeichneten sich seine Predigten durch anschauliche Bilder aus.
Bald reichten die Kirchen nicht mehr für die ihn aufsuchenden Menschenmassen aus, so dass Antonius unter freiem Himmel predigte. Zwischenzeitlich ernannte Franz von Assisi ihn zum franziskanischen Studienleiter, doch Antonius blieb vor allem Glaubensverkündiger.
Völlig ausgezehrt von seinen langen Predigtreisen zog er sich 1230 auf ein Landgut bei Padua zurück, wo er am 13. Juni 1231 starb. Auf Drängen des Volkes wurde er nur elf Monate später heiliggesprochen.
Schon zu Lebzeiten rankten sich zahlreiche Legenden um Antonius, die nach seinem Tod immer weiter ausgeschmückt wurden: Er habe etwa – wie schon sein Ordensgründer – erfolgreich Tieren gepredigt und sei nachts mit einem strahlenden Jesuskind auf dem Arm gesehen worden. Dass er durch sein Gebet einen Klosterdieb zur Rückgabe bewegt haben soll, brachte ihm sein heute wohl berühmtestes Patronat ein: "Schlampertoni" (in Bayern) oder "Schussels Tünn" (im Rheinland) hilft beim Auffinden verlorener Gegenstände. Papst Pius XII. erhob ihn 1946 zum Kirchenlehrer. (Quelle: Katholisch.de)
Gebet des Tages
Allmächtiger, ewiger Gott,
du hast deiner Kirche
im heiligen Antonius von Padua
einen machtvollen Verkünder des wahren Glaubens
und einen Helfer in der Not geschenkt.
Gib, dass wir nach seinem Vorbild
ein christliches Leben führen
und in allen Nöten deine Hilfe erfahren.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.