Liebe Kinder und Jugendliche, Schwestern und Brüder, „O Heiland, reiß die Himmel auf, herab, herab vom Himmel lauf“, singen wir in einem Adventslied von Friedrich Spee. Drängen und Wollen, Hoffen und Sehnen erfüllt diese Zeilen.
Gott tut so not in unserer oftmals heil- und friedlosen Welt. Sehnsuchtsvoll warten wir auf das Kommen seines Reiches und auf Erfüllung in unserem Leben. Friedrich Spee zitiert in seinem Adventslied die Worte des Propheten Jesaja. Es sind Liedzeilen, die ihre Gültigkeit auch heute nicht verloren haben.
Viele Menschen unserer Welt sehnen sich nach Frieden, Freiheit und Trost in ihrem Leben. In jedem Advent wird dieses sehnsuchtsvolle Warten wieder neu zum Thema. Aus unserem Glauben heraus vertrauen wir darauf und sind uns gewiss, dass der Heiland schon in unsere Welt gekommen ist. Durch ihn hat sich alles verändert. Nicht mehr quälende Unsicherheit über den Sinn unseres Lebens, nicht mehr alles beherrschender Egoismus und nicht mehr das bloße Recht des Stärkeren beherrschen unser Leben.
Von der Botschaft Jesu haben wir gelernt, wie schön und erfüllend es ist, füreinander und für die Welt, in der wir leben, da zu sein. In seinem Kommen, das wir in jedem Advent neu erwarten dürfen, berühren sich Himmel und Erde. Gott und Mensch machen sich auf denselben Weg. Gehen wir mit ihm und tun wir aus seiner Kraft, die uns erfüllt, was er getan hat: den Nächsten unsere Zuwendung schenken, friedliches und menschenwürdiges Leben ermöglichen, heilen, helfen und befreien, und in allem Gott selber suchen und ehren.
Die Texte, Gebete und Lieder des diesjährigen Hausgebetes laden wieder dazu ein, der Sehnsucht nach dem Herrn und Heiland neu nachzuspüren und unsere Erwartungen auszurichten auf Gott .
So wünsche ich uns allen eine hoffnungsvolle und lebendige, eine gnadenreiche und froh machende
Weihnachtszeit.
Dazu segne uns + der Vater und + der Sohn und + der Heilige Geist.
In herzlicher Verbundenheit,
Ihr
Dr. Franz Jung
Bischof von Würzburg
Gebetsvorlagen liegen in unseren Kirchen aus.