PG Vorspessart

In einer bewegenden Wortgottesfeier begingen haupt- und ehrenamtliche Hospizhelferinnen und Hospizhelfer der Malteser aus Stadt und Landkreis Aschaffenburg das Jubiläum 30 Jahre Hospizarbeit in der Diözese Würzburg. Der Feier am 15. September 2021 in der Sailaufer St. Vitus-Kirche  stand Diakon Werner Schüßler vor.

Der Diakon, der selbst Hospizhelfer der ersten Stunde im Jahr 1991 war, stellte den Gottesdienst unter das Motto „Ein jegliches hat seine Zeit“ aus dem Buch Kohelet.  Er ermutigte die ehrenamtlichen Hospizler, von denen rund 80 in Stadt und Landkreis Aschaffenburg tätig sind, ihren verantwortungsvollen Dienst im Vertrauen auf Gott auszuüben. Sterbende in ihrer letzten Lebensphase zu begleiten, ihnen und den Angehörigen nahe zu sein, brächte den Betroffenen und auch den Begleitern einen Mehrwert im Zeichen des Kreuzes – ein großes Plus.

In der Coronazeit sei es sehr schwierig und zeitweise verboten gewesen, den Sterbenden persönlich nahe zu sein, doch seien kreative Wege, wie z.B. Telefonkontakte gefunden worden. Er dankte den Anwesenden, die alle markierten Plätze in der schön geschmückten St. Vitus-Kirche füllten, für ihren unermüdlichen Einsatz. Klaus, ein neues Mitglied, berichtete davon, wie er zum Hospizdienst kam und was ihn antrieb. Dabei wurde deutlich, dass die persönliche Ansprache und das Vorbild erfahrener Helferinnen und Helfer ansteckend wirken können.

Die modernen Lieder spielte die Gruppe „Spirit Bikers“ mitreißend auf Trompete, E-Gitarre und Cajon. In den Fürbitten beteten die Hospizler für die vielen Hilfsbedürftigen unserer Zeit und die, die ihnen zu Hilfe eilen. Sie dankten für Gottes Beistand in den vergangenen 30 Jahren und zündeten kleine Kerzen an, die sie in der Form eines Malteserkreuzes im Altarraum anordneten.

Nach dem gemeinsamen Schlusssegen, konnten sich die Mitfeiernden noch einen Einzelsegen spenden lassen. Nach längerer Zeit freuten sich die im Hospizdienst Engagierten, einander wieder zu sehen. Mit dabei waren die Diözesanvorsitzende Martina Mirus und die beiden hauptamtlichen  Begleiterinnen Ilona Englert und Christina Neumann. Worte des Dankes sprach die Dienststellenleiterin aus Aschaffenburg, Anja Brückner. Danach traf man sich noch zu einem Austausch in einem unweit gelegenen Gasthof.

Hintergrund:
Ilona Englert teilte in einem anschließenden Gespräch mit, dass die Hospizarbeit in den letzten 20 bis 25 Jahren „in der Gesellschaft angekommen“ sei. Dafür sei eine intensive Öffentlichkeitsarbeit notwendig gewesen. Ein Kurs zum ehrenamtlichen Hospizhelfer umfasse ca. 100 Stunden – Abende und Wochenenden. Er dauere ein dreiviertel Jahr und beinhalte verschiedene Themen wie z.B. Gesprächsführung, Hören und Erkennen von Bedürfnissen, Ängsten und Sorgen der Betroffenen. Hospizhelfer seien jedoch keine Haushaltshilfen oder Krankenpfleger. Sie stehen Sterbenden in ihrer letzten Lebensphase menschlich bei. 

Bericht und Fotos: Susanne Mahlmeister

Weitere Infos:

Flyer_Hospiz-Kurs_AB_ab_Okt_ober_2021.pdf

https://www.malteser-unterfranken.de/angebote-und-leistungen/hospizarbeit.html

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