PG Vorspessart

Zur Osternacht am Abend des 16. April 2022 trafen sich Christen der Pfarreiengemeinschaft, um die Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus zu feiern. Zu Beginn versammelten sie sich am Osterfeuer oberhalb des Sailaufer Friedhofes.

In der Lichtfeier entzündete Theologin und Zelebrantin Ursula Silber die Osterkerze am Feuer und bezeichnete sie: „Christus, gestern und heute, Anfang und Ende, Alpha und Omega, …“
In einer Prozession schritten Messdiener mit dem Vortragekreuz aus der ehemaligen Auferstehungskirche und die Gläubigen zur St. Vitus-Kirche.

In der noch dunklen Kirche sang Kantor Thomas Apler drei Mal das „Lumen Christi!“ worauf die Gemeinde mit „Deo Gratias!“ antwortete. Ausgehend vom Licht der Osterkerze verteilten die Messdiener das Licht an die Kirchenbesucher, die kleine Kerzen in den Bänken stehen hatten.

Danach sang Ursula Silber das „Exsultet“ – das große Osterlob. Es folgten drei Lesungen aus dem Alten Testament, die Lektor*innen aus jedem unserer vier Dörfer vortrugen.  Dazwischen stand jeweils ein Dialog eines Sohnes mit seiner Mutter, um den Sinngehalt der Texte kurz zu erschließen: Gott war von Anfang an mit den Menschen des Volkes Israel und begleitete sie durch Höhen und Tiefen.

Zum Gloria bahnte sich der Osterjubel über die Auferstehung Bahn: Die Orgelklänge arbeiteten sich unter den Händen von Martin Mahlmeister aus der Tiefe heraus in die festliche Melodie des Liedes: „Heil uns Heil, Halleluja!“, während Kirchenglocken und Altarschellen einstimmten und die Lichter nach und nach das Kirchenschiff erhellten.

Das Evangelium berichtete vom Besuch dreier Frauen am leeren Grab und deren Freude und Erstaunen. Maria Magdalena sei die erste Zeugin für Jesu Auferstehung, sagte Frau Silber in ihrer Predigt. Sie habe einfach geglaubt, was sie gesehen und erfahren hatte: Die Engel und das leere Grab. „Marias Stimme klingt nach, in den Evangelien und so manchem Osterlied. Dazu kommen aber noch viele andere Stimmen, die uns erzählen, was sie gesehen und erfahren haben mit Jesus. Auf sie sind wir angewiesen, damit wir glauben lernen können.“

Die Theologin führte einige Beispiele von Auferstehungs-Erfahrungen im Alltag an, wo Menschen sich füreinander und damit für das Leben einsetzen und dabei oftmals gewohnte Wege verlassen.  Jede und Jeder dürfe sich fragen lassen: „Welche Zeichen hast du im Alltag gesehen, was ist mit deiner Hoffnung, mit deinem Leben, mit der Auferstehung in deinem Leben? – Erzählen wir uns gegenseitig von dieser Hoffnung, vom Licht im Dunkel, vom Leben mitten im Tod! Nicht nur an Ostern.“

Zur Taufwasserweihe traten Messdiener, Kinder und Jugendliche nach vorne rund um den Taufstein. Die Allerheiligenlitanei sang Thomas Apler und fügte dabei auch unsere Kirchenpatrone der PG ein. Zusammen mit der Gemeinde erfolgte die Tauferneuerung mit Gebet, Lied und Besprengen mit dem neuen Weihwasser.  Die Weihwasserbecken an den Türen wurden erstmals nach Corona wieder gefüllt.

In den Fürbitten trugen die Mitfeiernden ihre Anliegen vor Gott. Besonders beteten sie für Menschen in den Nächten der Depression und Verzweiflung, der Gewalt und der Kriege. Mit dem gemeinsamen Vaterunser und dem Friedensgruß endete die knapp zweistündige Feier der Osternacht.

Der stellvertretende Vorsitzende des neuen Pfarrgemeinderates, Thomas Apler, bedankte sich bei allen, die diese schöne Osternacht vorbereitet, mitgestaltet und unterstützt haben. Er ermunterte die Mitchristen dazu, Ideen und Engagement einzubringen, um Kirche am Ort lebendig zu halten.

Gene lauschten die Besucher*innen dem Orgelspiel, bewunderten den wunderschön arrangierten Blumenschmuck in der Kirche und durften sich ein Osterei und das Osterlicht mit nach Hause nehmen.

Text: Susanne Mahlmeister
Fotos. Martin und Susanne Mahlmeister

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