Von 9 Uhr bis 20 Uhr absolvierte er ein dichtes Programm: Am Morgen feierte er zusammen mit Pfarrer Uwe Schüller und zahlreichen Gläubigen einen Gottesdienst in der vollbesetzten Feldkahler St. Johannes von Nepomuk-Kirche. Christen dürften sich der Gegenwart Gottes immer gewiss sein, denn er gehe alle Wege mit – auch durch schwierige Zeiten, so der Tenor seiner Predigt: „ Mit Gottvertrauen kommt der Himmel auf unsere Erde. Gott kennt keine Obergrenzen, er überspringt alle Grenzen“, so Weihbischof Boom. Ministranten aus der Pfarreiengemeinschaft taten Dienst am Altar. Die Orgel spielte Susanne Kuhn, einige Stücke bereicherte Ina Heeg mit der Querflöte. Vor Beginn der Messe erfreuten die Kinder des Kindergartens Zuckerberg den Gast aus Würzburg.
vergrößernVisitation am 29.02.2016 mit Weihbischof Ulrich Boom: Begegnung im Feldkahler Sängerheim Christian SeitzNach dem Gottesdienst traf er sich mit vielen Gemeindemitgliedern sowie den beiden Bürgermeistern Michael Dümig Sailauf) und Michael Baumann (Hösbach) im Feldkahler Sängerheim zum Austausch. Hier herrschte bei einem kleinen Imbiss und Getränken eine frohe Stimmung.
Später besichtigte er die Feldkahler Kapelle auf der Erlenbacher Höhe und die Rottenberger St. Antonius-Kirche.
Nach der Mittagspause und Personalgesprächen im Rottenberger Pfarrhaus, machte er Station in der Eichenberger Wallfahrtskapelle, die zurzeit renoviert wird und der St. Wendelinus-Kirche, wo er jeweils von Küster Alfred Staab Informationen zu Geschichte und Ausstattung erhielt.
In einem einstündigen Rundgang durch die Kindertagesstätte St. Josef in Sailauf überzeugte sich Weihbischof Boom von der gelungenen Renovierung des Gebäudes und der engagierten pädagogischen Arbeit der Erzieherinnen und des Trägervereins. Er kam mit Eltern, Kindern und dem Team ins Gespräch. Den kurzen Weg hinüber zur Krippe lief er und wurde herzlich von den Betreuerinnen empfangen. Sie zeigten die moderne, kindgerechte Ausstattung, wobei sie bereitwillig von ihren Erfahrungen mit den Kleinsten berichteten.
vergrößernBischofsvisitation am 29.02.2016 mit Weihbischof Ulrich Boom: Gespräch mit den Gremien im Bürgerzentrum Sailauf Susanne MahlmeisterEin Stockwerk höher im Bürgerzentrum ging es am späten Nachmittag weiter: Mitglieder der Pfarrgemeinderäte und Kirchenverwaltungen erörterten in großer Gesprächsrunde die Situation der Kirche vor Ort und die zu erwartenden Veränderungen in der Zukunft. Auch hier plädierte der Weihbischof für ein gutes, intensives Miteinander in den größer werdenden pastoralen Räumen: „Wir müssen teamfähiger werden.“ Jede und jeder bringe Sachkenntnisse und Fähigkeiten ein, auf die die Kirche angewiesen sei, um lebendig zu bleiben. Themen waren u.a. der Rückgang von Ehrenamtlichen, Priestermangel und Überlastung von Pfarrern, die abnehmende Zahl von Christen in unserem Land, Fortbildungsangebote für Ehrenamtliche und die Situation wiederverheirateter Geschiedener.
Im Anschluss daran öffneten sich die Türen für alle Mitglieder der Pfarreiengemeinschaft, die sich in verschiedensten Diensten in ihrer Kirchengemeinde engagieren. Weihbischof Boom kam mit vielen Menschen in Gespräch, denen es ein Bedürfnis war, von ihrer Arbeit und ihren Erfahrungen, aber auch Befürchtungen und Problemen zu berichten. Sie gaben ihrer Freude darüber Ausdruck, dass sich die Bischöfe für die Kirche „auf dem Land“ interessieren. Ihre Volksnähe (auch die von Bischof Friedhelm am Donnerstag zuvor) tat ihnen sichtlich gut. Weihbischof Boom wandte sich mit seiner wohltönenden Stimme an die Aktiven: „Sie alle sorgen dafür, dass der Glaube schön wird. Sie pflegen ihre Kirche und halten sie sauber und schmücken sie. Das ist sehr wichtig“, würdigte er die verschiedenen Dienste.
Fleißige Helferinnen und Helfer sorgten im großen Saal für eine reichhaltige Bewirtung mit Gebäck und Getränken. Die zwei Stunden waren eigentlich viel zu kurz, um alle Themen anzusprechen, denn um 19 Uhr begann die Vesper zum Abschluss der Visitation in der St. Vitus-Kirche, wo sich die Besucher vom Weihbischof in ihrem Dienst ermutigen ließen: „Besonders in der Fastenzeit lädt Gott uns ein, ihm unsere Herzen zu öffnen. Er gibt uns Mut, unsere Wege weiter zu gehen und uns nicht in den Dunkelheiten des Lebens zu verirren.“
vergrößernVesper in St. Vitus zum Abschluss der Visitation am 29.02.2016: Geschenke zum DankSusanne Mahlmeister
Boom freute sich an den schönen Klängen der englischen Orgel, gespielt von Martin Mahlmeister und durfte einige Geschenke mitnehmen, u.a. eine Orgelfestschrift, den Pfarrbrief, einen Rottenberger Kirchenführer und Sailaufer Bleckmaul- Apfelbrand. Pfarrer Uwe Schüller bedankte sich beim Weihbischof für dessen Interesse und Zuspruch. So ging ein schöner Besuchstag zu Ende, der sicherlich für alle Beteiligten eine Bereicherung war.
Susanne Mahlmeister