Aus dem Glauben heraus habe sie gelebt und sich von ihm getragen gefühlt, sagte Pfarrer Uwe Schüller in seiner Ansprache im Requiem. Ihre ganze Fürsorge habe ihrer Familie und ihrem Ehrenamt in der Pfarrei gegolten. Die Schriftlesung trug er aus Johannes 15 vor: von Christus, dem wahren Weinstock. Wer sich mit Christus verbunden fühle, könne aus ihm seine Kraft beziehen, so wie es auch Hildegard getan habe.
Pfarrgemeinderatsvorsitzende Susanne Mahlmeister würdigte die tatkräftige Seniorin als feste Größe im Leben der Pfarrei: „Sie kümmerte sich um den Saal des damaligen Jugendzentrums und die Bewirtung bei Veranstaltungen, zunächst zusammen mit ihrem Mann. Regelmäßig, gewissenhaft und mit großer Hingabe gestaltete später sie die monatlichen Seniorentreffen. Sie bereitete damit unseren Seniorinnen und Senioren schöne gesellige Stunden. Dabei war ihr der vorausgehende Gottesdienst immer sehr wichtig. Mehrere Pfarrer und Gemeindereferentinnen, sowie Priester aus dem Ausland hat sie miterlebt und hat mit ihnen allen gut zusammengearbeitet.
Für die Seniorennachmittage dachte sie sich immer etwas Besonderes aus, um ihre Gäste zu erfreuen. Gerne erinnern sich die ihr Anvertrauten an die Ausflugsfahrten und Treffen im Jahreslauf, die einen Bezug zum Kirchenjahr hatten, sei es beispielsweise Dreikönig, Ostern, Muttertag, Erntedank oder Nikolaus. Und dazu gestaltete sie kreative Tischdekorationen, organisierte Musiker und leitete ein Team von Helferinnen.
Das Katholische Seniorenforum der Diözese Würzburg ehrte sie im Jahr 2013 für 40 Jahre Seniorenarbeit der Pfarrei Sailauf, die unter Pfarrer Hämel-Köhler ins Leben gerufen wurde. Ab 2004 übernahm sie die Aufgabe von Frau Elisabeth Maranca.
Wir verlieren mit Hildegard Fleckenstein eine Persönlichkeit mit Herz, Hand und Verstand, die in ihrem ehrenamtlichen Einsatz unerschütterlich und uns damit Vorbild war.
Denn mehr denn je wird es in Zeiten der Veränderung in unserer Kirchengemeinde auf Menschen ankommen, die sich aus dem christlichen Glauben heraus für andere einsetzen und mit Freude und Ausstrahlung dem Evangelium ihr Gesicht geben.
Frau Fleckenstein hinterlässt eine große Lücke in unserer Gemeinde. Möge sie nun in die Freude des ewigen Lebens eingehen. Unser Mitgefühl gilt ihrer Familie. Als Zeichen unserer Dankbarkeit legen wir eine Schale mit Frühlingsblumen nieder.“
Auch war sie 46 Jahre lang treues Mitglied im Wanderverein gewesen. Bei nasskaltem Wetter zog anschließend ein langer Trauerzug von der Kirche zum neuen Friedhof. Die schönen Blumen auf Kränzen, Schalen und Gestecken brachten bunte Farbtupfer in diesen grauen, winterlichen Tag.