PG Vorspessart
Pfarrei Rottenberg und Kuratie Feldkahl – Traditionell sind am Himmelfahrtstag, dem 2. Juni 2011 zahlreiche Christen aus Rottenberg und Feldkahl (Dekanat Aschaffenburg-Ost) zur Feldkahler Kapelle gewallt. Dort feierten sie gemeinsam einen Gottesdienst unter freiem Himmel.

Eine besondere Festtagsstimmung lag über der Feldkahler Höhe an diesem Donnerstagmorgen. War der Himmel zunächst bewölkt, spitzte immer mehr die Sonne hervor, als sich die Wallleute mit Blasmusik aus Rottenberg von Osten her und aus Feldkahl von Süden her der Kapelle näherten. Das Glockengeläut der Kirchen wehte herüber. Fahnen leuchteten bereits von fern, die Blasinstrumente blitzten im Sonnenlicht, als sie das Lied „O Schöpfer, dessen Allmachtswort“, kräftig spielten.


Im Wechsel mit Gebeten zogen Junge und Alte zur Kapelle, deren Glöckchen im Dachreiter nach Kräften läutete: Die Rottenberger mit dem neuen golden glänzenden Evangeliar, das der Pfarrer vor sich her trug, die Feldkahler mit dem zunächst „leeren“ Baldachin, der vor der Türe Aufstellung nahm. Zwei gelb-weiße Fahnen flatterten heftig im Wind und begrüßten die Ankommenden. So bot sich dem Betrachter ein schönes Bild: Messdiener und Musikanten in der Nähe der Kapelle, die Gläubigen auf der Wiese vor der kleinen Brücke. Für ältere Menschen waren Sitzbänke aufgestellt.


Sichtlich erfreut begrüßte Pfarrer Uwe Schüller alle Mitchristen und wies auf den Symbolgehalt dieser Wallfahrt hin: Das Wort Gottes sei mit dem Evangeliar zur Messfeier herbeigetragen worden, der Leib Christi werde dann bei der Wandlung gegenwärtig sein und in der Monstranz unter dem Baldachin verwahrt. Mit Christus sei Gott auf die Erde gekommen und in seinem Vermächtnis der Heiligen Messe würde immer wieder ein Stück Himmel für uns Menschen in unserem irdischen Leben offenbar. Diesen Glaubensschatz – Christi Gegenwart in Wort und Brot - könne man nicht hoch genug ein-„schätzen“, so der Pfarrer. Der Glaube befähige dazu, selbst zum Segen für andere zu werden.


Nach dem Gottesdienst formierte sich der Zug der Feldkahler mit dem Baldachin, darunter der Pfarrer mit dem Allerheiligsten in der prächtigen Monstranz. Angeführt von Messdienern mit Fahnen und den Musikanten setzten sich die Gläubigen in Richtung ihrer St. Joh. von Nepomuk-Kirche talwärts in Bewegung.


Zeitgleich brachen auch die Rottenberger wieder mit Gebeten und Liedern zurück in ihr Dorf auf: Vorbei an Streuobstwiesen und einer Schafherde – ländliche Idylle pur! Rundum konnte man den Blick über die grüne, hügelige Landschaft des Vorspessarts schweifen lassen. Mitten aus der Prozession leuchtete die rote Antoniusfahne hervor, den Schluss bildeten zwei Messdiener mit blau-weißen Fahnen und die Feuerwehr zur Sicherung. Bevor man sich verabschiedete, wünschte man sich noch einen schönen Feiertag.


Susanne Mahlmeister

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