Einer Überlieferung zufolge schweigen nämlich von Gründonnerstag nach dem Gloria den gesamten Karfreitag bis zur Feier der Osternacht die Glocken bzw. deren Zungen, die Klöppel, da sie alle zur Beichte nach Rom geflogen seien. Die Kirchenglocken waren früher für die Menschen der wichtigste Zeit-Anzeiger. Als Ersatz hierfür wird heute noch an den Kartagen um 6 Uhr, um 12 Uhr und um 18 Uhr geklappert.
Auch die Karfreitagsliturgie um 15 Uhr wird eine Stunde vorher von den Klapperbuben und - mädchen angekündigt. Am Karsamstag wird der „Klapperlohn“ bestehend aus Süßigkeiten, Geld und Ostereiern eingesammelt. Die Klapperer ziehen dann mit einem Korb oder Bollerwagen von Haus zu Haus mit dem Spruch: Wir haben geklappert fürs heilige Grab und Bitten nun um eine Gab.
Karfreitag
06:00 Uhr
Pilatus in das Richthaus geht,
im Purpur Jesu vor ihm steht.
Es schreit das Volk im lauten Schalle:
„Ans Kreuz mit ihm“, so rufen alle.
12:00 Uhr
Ganz nahe bei Jerusalem,
kannst Jesu du am Kreuze sehn.
Es leidet dort der Gottessohn,
für dich am hohen Kreuzesthron.
14:00 Uhr
Nun geht zur Kirch, es wird bedacht,
wie er sein Leiden hat vollbracht.
Er, der uns zur Vollendung liebt,
den Geist dem Vater übergibt.
18:00 Uhr
Nikodemus ist gekommen,
vom Kreuz wird Jesus abgenommen.
Er liegt jetzt in Marias Schoß.
Der Schmerz der Mutter war sehr groß.
Karsamstag
06:00 Uhr
Im dunklen kühlen Felsengrab
liegt der für uns sein Leben gab.
Pilatus hat mit seinem Siegel
verschlossen an dem Grab den Riegel.
12:00 Uhr
Dies ist der Tag der Grabesstille,
es ist geschehen Gottes Wille.
Drum bete gleich zur reinen Magd:
„Auch mir gescheh wie du gesagt“
18:00 Uhr
Im Grabe liegt der Herre Christ,
der aller Menschen Heil nun ist.
Er liegt und ruht im Schoß der Erden,
doch bald wird es schon Ostern werden.