PG Vorspessart
Pfarreiengemeinschaft St. Vitus im Vorspessart – Zum Fest Mariä Heimsuchung haben sich auch heuer wieder Sailaufer, Rottenberger und Feldkahler Mitchristen zum traditionellen Wallgang nach Eichenberg aufgemacht. Am Dorfgemeinschaftshaus feierten sie zusammen mit den Eichenbergern am Sonntag, dem 3. Juli 2011 einen Gottesdienst und vergnügten sich beim anschließenden Kapellenfest.

Beim Laufen durch Wald und Flur an frischer Luft war das trübe, kühle Wetter durchaus angenehm gewesen – zum Sitzen und Feiern im Freien weniger. Doch das tat, wie Pfarrer Schüller treffend bemerkte, der guten Laune keinen Abbruch. Genau ein Jahr sei es nun her, seit er erstmals öffentlich in seinem neuen Wirkungskreis aufgetreten ist: am Kapellenfest 2010. Die Zeit sei schnell vergangen und man habe einander mittlerweile gut kennengelernt.


Den Gottesdienst unterm Zeltdach zelebrierten Pfarrer Uwe Schüller und Vikar Tomy Cherukara gemeinsam. Für unseren indischen Vikar, der in Eichenberg wohnt, war es die erste Teilnahme am Kapellenfest, die ihm viele neue Eindrücke bescherte. In seiner Predigt zog er die Parallele zwischen Maria und den Christen heute: Beide seien mit Christus unterwegs und trügen ihn zu den Menschen hinaus in die Welt. Wörtlich sagte er:


„Gerade am heutigen Fest begegnet uns Maria als Urbild der Kirche. Maria empfing das Wort Gottes und hat Jesus Christus der Welt gegeben. Auf ihrem Weg zu Elisabeth ist Maria das Vorbild für das pilgernde Gottesvolk, die Kirche. Die Kirche ist immer pilgerschaftlich, immer unterwegs mit Christus. Christus ist immer auch das Ziel.
Maria zeigt das Wesen der Kirche: ihre Aufgabe, Christus den Menschen zu bringen. Sie ist das Urbild der missionarischen Kirche. Unsere Aufgabe ist es, auch uns selbst in den Dienst Gottes zu stellen.“ Die Begegnung von Maria und Elisabeth sei von Freude erfüllt gewesen. Diese echte Freude in Christus wünschte Vikar Tomy auch den Familien in unserer modernen Gesellschaft, denn sie drohe oftmals aus den unterschiedlichsten Gründen abhanden zu kommen.


Der Festgottesdienst wurde musikalisch mitgestaltet von der Eichenberger Blech und den Fröhlichen Sängern. Viele fleißige Helferinnen und Helfer sorgten für einen reibungslosen Festbetrieb im Anschluss: Die Besucher konnten sich die guten hausgemachten Kuchen und Torten und auch deftige Speisen wie Brötchen und Grillspezialitäten schmecken lassen.


Pfarrer Schüller bedankte sich bei allen, die für die Vorbereitung und Durchführung des Festes verantwortlich waren. Ein großes Lob erhielt Vikar Tomy für seine verständlich vorgetragene Predigt und seine guten sprachlichen Fortschritte im Deutschen. Die Zuhörer dankten es ihm mit einem herzlichen Applaus.


Susanne Mahlmeister

 

 

Hintergrund:

Zum Eichenberger Marienbild zu wallfahren war ein alter Brauch, der bereits aus Pestzeiten herrührt. Im Jahre 1841 fand er im Gelöbnis der Obersailaufer, den Tag Mariä Heimsuchung am 2. Juli durch eine Wallfahrt zur Marienkapelle in Eichenberg festlich zu begehen, seine Wiederbelebung. Bis in die 70er Jahre hinein war der Tag für die Obersailaufer Kinder schulfrei. Sie liefen mit einer Kerze zusammen mit den Erwachsenen zur Eichenberger Kapelle, hielten eine Andacht und feierten danach in der Wendelinuskirche einen Gottesdienst. Anschließend kehrte man zum Essen die Gastwirtschaft ein. Das erzählen noch die Älteren, die damals als Kinder und Jugendliche dabei waren. Später verlegte man den Wallgang auf den Sonntag, der dem 2. Juli am nächsten lag, und die Eichenberger riefen ihr Kapellenfest ins Leben. Seit vor drei Jahren auch die Rottenberger und Feldkahler Mitchristen dazu kamen, hat es sich zu einem beliebten Treffpunkt für die ganze Pfarreiengemeinschaft „St. Vitus im Vorspessart“ entwickelt.

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