PG Vorspessart
Gemeindeentwicklung – Wie können wir die Zukunft von Kirche mitgestalten? Um diese und viele weitere Fragen ging es beim Vortreffen der Pfarrgemeinderäte am Dienstag, 29.09.2015 im Sämenhof. Die Refernten Sitta von Schenk und Andreas Bergmann vom Referat Gemeindeentwicklung der Diözese begleiteten den Abend.

„Die richtigen Fragen zu stellen, ist die Voraussetzung für Antworten, die in der Zukunft tragen werden.“  betonten die Referenten.

Menschen tragen eine große Sehnsucht in sich. Kirche möchte sie dabei begleiten und zeigen, dass Gott für sie eine gute Zukunft bereithält. Diese gilt es zu entdecken und auszukundschaften – so der Tenor des Treffens, in dem sich die Mitglieder der Pfarrgemeinderäte aus Eichenberg, Feldkahl, Rottenberg und Sailauf auf das bevorstehende Klausurwochenende vom 6. bis zum 8. November 2015 vorbereiteten. Die Teilnehmer des Wochenendes wurden sozusagen als Kundschafter in das neue Land – die Zukunft - entsendet und brauchten dazu einen Auftrag, den sie bei diesem Vortreffen von den Anwesenden bekamen, denn nicht allen ist es möglich, an der Klausur teilzunehmen.

Biblisches Motiv

 vergrößernKundschafter mit Traube Wikipedia, Tübinger Stadtmuseum

Das Motiv findet sich im 4. Buch Mose des Alten Testamentes (Numeri), legte Andreas Bergmann dar: Gottes Auftrag an Mose, der das Volk Israel von Ägypten bis an den Jordan geführt hatte, lautete: „Schick einige Männer aus, die das Land Kanaan erkunden, das ich den Israeliten geben will!“  Die Männer sollten das Land anschauen und einige Früchte mitbringen, was Mut erforderte. Bekannt in dem Zusammenhang ist die Darstellung der Kalebtraube in der Kunst, auf der zwei Männer an einem Stock über ihren Schultern eine prachtvolle Traube tragen. (Num 13,23)

Von ihrer Rückkehr erfahren wir, dass sie von der Schönheit des Landes, aber auch von Feinden berichteten. Die einen im Volk verzagten daraufhin, ließen die Angst herrschen und übertrugen sie auf die anderen  „… und das Volk weinte die ganze Nacht.“ (Num 14,1).

 

 vergrößernTreffen der Pfarrgemeinderäte der PG St. Vitus im Vorspessart am 29.09.2015 zur Vorbereitung der Klausur Susanne Mahlmeister

Im Hinblick auf das Leben und den Glauben in der Pfarreiengemeinschschaft St. Vitus im Vorspessart überlegten die Pfarrgemeinderäte zusammen mit Pfarrer Uwe Schüller und Gemeindereferentin Maria Fries, wie bei uns der Aufbruch „hin zu neuen Ufern“ gelingen könnte. Dazu bearbeiteten sie an diesem Abend fünf Themenaspekte, die sie in Einzelfragen aufschlüsselten:

Welche Rahmenbedingungen und Voraussetzungen werden wir in 20 bis 30 Jahren in der Kirche vor Ort haben? Welche Menschen werden vor Ort sein und  welche in Verantwortung stehen? Was werden unsere Aufgaben sein? Welche Aspekte der Botschaft Jesu werden tragfähig und ansprechend sein?

"Viel Energie"

 vergrößernTreffen der Pfarrgemeinderäte der PG St. Vitus im Vorspessart am 29.09.2015 zur Vorbereitung der Klausur: Referent Andreas Bergmann
 Susanne Mahlmeister

Auf farbigen Plakaten, die rasch vollgeschrieben waren, notierten die Anwesenden ihre Fragen zu Glauben, Kirche und Gemeinde. Daraus entwickelte sich im Anschluss eine rege Diskussion mit den Referenten, die ihre Aufgabe darin sehen, den Prozess zu begleiten und zu steuern. Die Fragen seien wichtig, um vorschnelle Antworten zu vermeiden, so Bergmann und Schenk. Viel Energie sei bei den Räten da, konstatierten sie und gaben ihrer Freude darüber Ausdruck, am Klausurwochenende daran interaktiv weiterzuarbeiten, denn am Ende sollten als Ergebnis konkrete Vereinbarungen herauskommen.

Dabei gelte es, „nicht nur binnenkirchlich zu denken“, erklärte Andreas Bergmann. „Erfahrungen, die bei uns und den Menschen da sind, versuchen wir, in die Zukunft hinein zu verlängern. Gott hält uns etwas für die Zukunft bereit – das Land der Verheißung, wie es die Bibel nennt. An uns liegt es, die Herausforderung anzunehmen. Jeder von Ihnen darf sich als getaufter und gefirmter Christ dazu beauftragt fühlen.“

 

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