Vom Osterfeuer vor der Aussegnungshalle zog die Prozession zur Kirche. Beim „Lumen Christi“ wurde das Licht von der Osterkerze an die Gläubigen verteilt. Es folgte das Exsultet, das große Osterlob, das Kantorin Ursula Silber in der noch dunklen Kirche sang.
Nach den Lesungen aus dem Alten Testament setzte zum Gloria die Orgel ein: Aus dem "Chaos" ordnete Martin Mahlmeister nach und nach eine harmonische Melodie, die ins Osterlied „Heil uns Heil, Halleluja!“ einmündete und in das die Gemeinde kräftig einstimmte.
Die Figur des Auferstandenen am linken Seitenaltar zog die Blicke auf sich als die Kerzen entzündet wurden. Unter ihm symbolisierte der offenstehende kleine Tabernakel das leere Grab. Die Kirchenglocken und die Altarschellen begannen zu läuten. Dann wurde auch das übrige Kirchenschiff erhellt.
In seiner Predigt rief Pfarrer Uwe Schüller dazu auf, das Licht von Ostern ins Leben leuchten zu lassen – angesichts so vieler Dunkelheiten in der Welt wie Krieg, Terror, Vertreibung, Ungerechtigkeit und Machtmissbrauch in vielen Ländern. Der Tod dürfe nicht die Oberhand gewinnen: Wächter des Todes gebe es viele, mit dem Tod würden große Geschäfte gemacht. „Ostern hat mit Aufleuchten zu tun. Sein Licht sprengt die Felsen vor den Gräbern. Jesus wurde am ersten Tag der Woche auferweckt, und wir alle gehen in diese Auferstehung mit hinein!“ Die Texte der Lesungen aus den Büchern Genesis, Exodus und Ezechiel und der Apostelgeschichte "tanzten" förmlich, da sie so viele Verheißungen für das Leben beinhalteten, so der Pfarrer.
vergrößernAuferstehungsfeier am 16.04.2017 in St. Vitus Sailauf Susanne MahlmeisterIm Gottesdienst schlossen sich die Taufwasserweihe und die Erneuerung des Taufversprechens der Gläubigen an. Mit dem neuen Osterwasser besprengte Pfarrer Schüller reichlich die Kirchenbesucher, als er durch den Mittelgang und die Empore schritt. Es ging als frische, belebende Dusche auf die Köpfe nieder. Auch die mitgebrachten Speisen erhielten den Segen. Während der Eucharistiefeier rief der Pfarrer in Anlehnung an die ostkirchliche Tradition mehrmals „Christ ist erstanden!“ der versammelten Gemeinde zu, die ihrerseits mit dem Ruf „Er ist wahrhaft auferstanden“ antwortete.
Viele Kirchenbesucher ließen am Ende der zweistündigen Auferstehungsfeier noch die ganz besondere Stimmung in der prächtig geschmückten St. Vitus-Kirche auf sich wirken, als das Morgenlicht durch die Fenster hereinfiel. Sie wünschten sich allseits ein frohes, gesegnetes Osterfest.