Josefs Brüder sind schon viele Tage mit ihren Herden unterwegs. Sie suchen saftige Wiesen und gutes Weideland. Ihr Vater Jakob ist besorgt um sie. Er schickt Josef fort, um sie zu suchen. Seine Brüder sehen ihn schon von weitem. Sie sind eifersüchtig auf ihn. Sie sagen zueinander: „Seht, da kommt Josef, der Träumer! Wir wollen ihn töten. Dann soll er sehen, was aus seinen Träumen wird.“ So sehr hassen sie ihn.
Als Josef herankommt, überfallen sie ihn, ziehen ihm sein schönes Kleid aus und werfen ihn in die Zisterne. Josef ist jetzt tief unten, in der Finsternis. Er ist hilflos und voller Angst. Was wird er denken, rufen, beten? Nach einiger Zeit kommen Kaufleute des Weges. Da schlägt Juda seinen Brüdern vor: „Wir wollen Josef nicht töten. Er ist unser Bruder. Lasst ihn uns verkaufen und er verschwindet für immer aus unserem Leben.“
Sie holen ein Seil, ziehen Josef aus dem leeren Wasserloch und verkaufen ihn. Josef wird verraten und verkauft. Er ist gefangen. Er kann nicht mehr zu seinem Vater zurück. Er muss in ein fernes Land zu fremden Menschen. Wie wird es ihm wohl ergehen?
Während die Geschichte erzählt wurde, durften die Kinder den Brunnen legen, in ihn hinuntersteigen und ihre Vorstellungen, Wahrnehmungen und Wünsche äußern. Dann durften die Kinder den beschwerlichen Weg legen und nachgehen, den Josef mit den Kaufleuten gegangen ist.
Claudia Hain und das Kinderkirchenteam Feldkahl