Schon an dem Großaufgebot an Messdienern aus Eichenberg, Sailauf, Rottenberg und Feldkahl konnte man sehen, dass Vikar Tomy es verstand, die Herzen der Menschen zu gewinnen. Viele Mitchristen bereiteten ihm nun in Eichenberg, wo er gewohnt hat, einen herzlichen Abschied. In der gut gefüllten St. Wendelinuskirche zelebrierten Pfarrer Uwe Schüller und Vikar Tomy Cherukara den festlichen Gottesdienst.
Die musikalische Gestaltung übernahmen Matthias Pfaff an der Orgel, Cantemus – Chor der Pfarreiengemeinschaft (Leitung: Wanda Jung) und die Eichenberger Blaskapelle. Die Kindergartenkinder sangen „Wenn Freunde auseinander gehn ist Abschiednehmen gar nicht schön“ und trafen damit wohl auch die Stimmung der Kirchenbesucher, die sich an diesem sonnigen Morgen auf den Weg gemacht hatten.
vergrößernSonntagsmesse mit Verabschiedung von Pfarrvikar Tomy Cherukara am 29. 09. 2013 in Eichenberg Martin MahlmeisterDas Lied der ca. 40 Messdiener „Ein freundlicher Blick“ kennzeichnete das immer freundliche, ausgeglichene Wesen des Vikars. „Behalten Sie sich Ihre Art, dann werden sie sicherlich immer ganz schnell in eine neue Gemeinschaft aufgenommen“, vermutete ein Ministrant im Hinblick auf die neue Stelle in Esselbach.
Anerkennende Dankesworte fand Hans-Joachim Kuhn, der im Namen der Gremien der Pfarreiengemeinschaft St. Vitus im Vorspessart sprach. Er lobte das freundliche, höfliche und hilfsbereite Wesen des Seelsorgers und die gute Zusammenarbeit mit ihm. Er habe den Pfarrer unterstützen können, durch seine Mitwirkung sei ein reichhaltiges Angebot an Gottesdiensten, Andachten und Prozessionen möglich gewesen. Kuhn bedauerte den Weggang des Vikars und wünschte ihm alles Gute: „Wir werden Sie vermissen.“
vergrößernSonntagsmesse mit Verabschiedung von Pfarrvikar Tomy Cherukara am 29. 09. 2013 in Eichenberg Martin MahlmeisterChristine Fuchs vom Pfarrgemeinderat Eichenberg übergab Vikar Tomy Geschenke, u.a. ein von den Messdienern gestaltetes T-Shirt und ein Fotobuch mit einem bunten Querschnitt der vergangenen drei Kirchenjahre.
Vikar Tomy Cherukara zeigte sich sehr gerührt und erfreut: Seit 19 Jahren sei er nun im priesterlichen Dienst und hier in seiner 6. Stelle tätig gewesen. Es habe ihm sehr gut gefallen, doch sei er noch nicht am Ziel und müsse weiterziehen. „Gott hat mir an jeder Station neue Erfahrungen geschenkt. Ich habe mich sehr gefreut, bei Ihnen zu sein, ich habe viel Neues gelernt.“ Er nannte die schönen Gottesdienste und Feste, aber auch die deutsche Lebensweise und Sprache. Der Vikar dankte allen, die ihn in den vergangenen drei Jahren begleitet und unterstützt haben, insbesondere Pfarrer Schüller und Gemeindereferentin Maria Fries und bat um ihr Gebet, „dass ich meine Aufgaben noch besser erfüllen kann, die Menschen zu Gott zu führen.“ An die Ministranten gewandt sagte er: „Ich wünsche mir, dass einer von euch Priester wird.“ Ein besonderes „Vergelt’s Gott galt den Familien Wenzel und Müller, bei denen er gewohnt hat. „Ihre Fürsorge hat mir gut getan. Ich fühlte mich hier wirklich daheim.“
vergrößernSonntagsmesse mit Verabschiedung von Pfarrvikar Tomy Cherukara am 29. 09. 2013 in Eichenberg: Lied der KindergartenkinderMartin Mahlmeister
Zum Abschied würdigte Pfarrer Uwe Schüller seinen mitarbeitenden Priester und dankte ihm für die Unterstützung bei Messfeiern, Taufen und Beerdigungen, aber auch für die Communio – die Gemeinschaft mit ihm in Gebeten und Gesprächen. Im Hinblick auf die Zukunft sagte er: „Gemeinde ist da, wo Menschen sich im Namen Jesu Christi versammeln, sie ist nicht allein vom Pfarrer abhängig.“ Vieles sei in den letzten drei Jahren entstanden, Neues habe sich entwickelt. Er sei froh, dass sich immer wieder Menschen finden, die sich für Gott begeistern lassen und am Aufbau der Gemeinde mitwirken. „Leben wir im Bewusstsein, dass wir miteinander unterwegs sind und bleiben wir im Gebet verbunden“, so der Pfarrer.
Pfarrer Schüller bat auch um Verständnis darum, dass die PG künftig nun mit einem Priester auskommen müsse: „Schuld daran sind nicht der Pfarrer, nicht die Gemeindereferentin, nicht der Küster oder auch der Priestermangel, sondern der allgemeine Glaubensverlust – und der ist noch viel schlimmer.“ Er informierte die Anwesenden über seine Administration von Bessenbach, die er ab 1. 10. aufgetragen bekommen habe. Im Umgang miteinander wünschte er sich, „dass wir Offenheit bewahren und in Freundlichkeit miteinander umgehen.“ Am Ende der Messfeier bat er Vikar Tomy um den Segen – „dass er in uns wirkt und zu uns zurück kommt.“
Auf dem Kirchplatz vor der Eichenberger St. Wendelinuskirche verabschiedeten sich viele Pfarrangehörige bei einem Gläschen Sekt noch persönlich von Vikar Tomy. Dazu spielte die Eichenberger Blech munter auf.
Susanne Mahlmeister